USA und China ziehen deutlich davon
- KI pusht das Wachstum von Rechenzentren in Deutschland
- USA und China ziehen deutlich davon
Frankfurt und verfügt über mehr als ein Drittel aller Kapazitäten in Deutschland
Das größte Rechenzentrum-Cluster in Deutschland befindet sich in Hessen (Großraum Frankfurt) mit ca. 1.100 MW, es verfügt über mehr als ein Drittel der deutschen Kapazitäten. Deutschlandweit variiert die Verfügbarkeit stark: Bayern (420 MW) und Nordrhein-Westfalen (378 MW) folgen, dann Baden-Württemberg, Berlin; Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und Saarland (17 MW) haben die niedrigsten Werte.Zukünftig sind viele neue Großprojekte geplant (zum Beispiel in Frankfurt über 1.800 MW; Brandenburg 888 MW; Nierstein 480 MW; möglicher Groß-Standort in Dummerstorf). München plant ebenfalls ein KI-Rechenzentrum (connect professional berichtete).Bei den Standortfaktoren punktet Hessen mit Konnektivität (DE-CIX), Wirtschaft, Ökosystem; der Norden punktet mit grünem Strom; Berlin-Brandenburg wird als zweiter großer Hub sichtbar; Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern bieten Flächen; auch vorhandene See- und Hyperscale-Anbindungen sind hier relevant.
USA und China ziehen deutlich davon
International ziehen USA und China deutlich davon (USA ca. 48 GW; China ca. 38 GW 2024), da kann der deutsche Rechenzentrumsmarkt trotz des starken Wachstums nicht mithalten. In den USA verfügten Rechenzentren bereits im vergangenen Jahr über eine Leistung von 48 Gigawatt – 16-mal so viel wie in Deutschland im Jahr 2025. Allein die zehn größten US-Rechenzentren sind so stark wie alle 2.000 deutschen Rechenzentren zusammen. Insbesondere in den Vereinigten Staaten wurden zuletzt einige Megaprojekte angekündigt: So plant Meta mit dem Projekt „Hyperion“ eines der größten Rechenzentren der Welt, das ausschließlich für Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz ausgelegt ist und mehrere Milliarden Dollar kosten soll. Auch OpenAI und Elon Musks Unternehmen xAI treiben den Ausbau von KI-Rechenzentren massiv voran – ihre künftigen Systeme sollen auf Hunderttausende bis zu einer Million spezieller Grafikprozessoren laufen.
Es braucht wettbewerbsfähige Energiekosten, weniger Bürokratie, bessere Wärmeplanung
„Ein erfolgreicher Rechenzentrumsstandort setzt eine stabile, nachhaltige Stromversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen voraus“, betont Rohleder. Des Weiteren brauche es eine Vereinfachung, Digitalisierung und Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren. In Deutschland dauern Planungs- und Genehmigungsverfahren für neue Rechenzentren deutlich länger als im EU-Durchschnitt – und rund sechs Monate länger als gesetzlich vorgesehen. Drittens schlägt Bitkom eine Überarbeitung des regulatorischen Rahmens vor. Insbesondere müssten praxisferne deutsche Sonderwege durch das Energieeffizienzgesetz mit den europäischen Rahmenbedingungen harmonisiert werden, das betrifft etwa Vorgaben zur Energie-Verbrauchseffektivität und zum Anteil an wiederverwendeter Energie. Gleichzeitig könne die Abwärmenutzung durch steuerliche Anreize für Abnehmer, eine bessere kommunale Wärmeplanung und den Ausbau moderner Wärmenetze deutlich gestärkt werden.„Ohne starke Rechenzentren verliert Deutschland den Anschluss an den internationalen Wettbewerb“, betont Rohleder. „Sie sind die Basis digitaler Souveränität. Wer in leistungsfähige und zukunftsfähige Infrastruktur investiert, verbessert nicht nur die Resilienz von Wirtschaft und Verwaltung, sondern legt auch die Basis für Innovationen und Wettbewerbsfähigkeit in einer zunehmend KI-getriebenen Welt. Deutschland muss zu den führenden Nationen Schritt aufschließen und sich handlungsfähiger, resilienter und technologieorientierter aufstellen – und das geht nur mit einer starken und leistungsfähigen IT-Infrastruktur.“