Cloud-Alternative zu den Big Techs
Mit Vultr bringt sich ein weiterer neuer Cloud-Anbieter auf den europäischen Markt in Stellung. Der US-Amerikanische Anbieter verfügt über ein eigenes Rechenzentrum in Frankfurt und verspricht Kunden, dass ihre Daten in der EU bleiben und gegen Zugriff von außen geschützt sind.
Ob Rechenleistung für KI, Edge-Computing oder souveräne Infrastruktur – der Bedarf an flexiblen, kosteneffizienten und unabhängigen Cloud-Lösungen wächst auch in Europa rasant. Nach der ersten Welle der großen Hyperscaler wie AWS, Azure und Google Cloud rücken nun neue Player nach, die europäische Kunden mit dem Versprechen von Datensouveränität gewinnen wollen.
Einer davon ist Vultr. Der Cloud-Anbieter aus den USA mit über 30 Rechenzentren weltweit will sich als unabhängige Alternative zu den Big Techs positionieren. Das Unternehmen expandiert derzeit gezielt in Europa. Ziel sei es, eine neue Form von Cloud-Hyperscaler zu schaffen: global verfügbar, lokal kontrollierbar und ohne Vendor Lock-in.
Vultr verspricht seinen Kunden eine globale, automatisierte Cloud-Infrastruktur mit einer breiten Palette an AMD- und Nvidia-GPUs, virtuellen CPUs, Bare-Metal-Servern, Kubernetes, Speicher- und Netzwerklösungen.
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Go-to-market über Partner
Vultr will in Europa bevorzugt über Partner expandieren, wie CMO Kevin Cochrane betont. Auch ein Partnerprogramm gibt es bereits. Die „Vultr Cloud Alliance“ scheint aber kein klassische Partnerprogramm für IT-Systemhäuser und Dienstleister zu sein. Laut Cochrane biete die Allianz „Kunden Zugang zu erstklassigen Infrastrukturen, Plattformen und Software-Services (IaaS, PaaS, SaaS) aus einer Hand“. Damit könnten Teams Cloud-Lösungen aufbauen und skalieren, indem sie die globalen Cloud-Angebote von Vultr mit Drittanbieterdiensten kombinieren.
Obwohl Vultr ein US-amerikanische Unternehmen sei, garantiere man für Kunden in Europa die Einhaltung der EU-/deutschen Vorschriften. „Unsere Infrastruktur ist DORA-konform, DSGVO-konform und gemäß ISO 27001, SOC2 und PCI DSS zertifiziert. Vultr verpflichtet sich zu einem transparenten und sicheren Umgang mit allen personenbezogenen Daten in unserem Netzwerk. Unsere Prozesse wurden einer umfassenden verfahrenstechnischen und rechtlichen Prüfung unterzogen, um sicherzustellen, dass wir die Anforderungen der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollständig erfüllen“, erklärt der CMO.
Außerdem biete ihnen Vultr die Möglichkeit, ihre Daten ausschließlich in der EU zu hosten – ohne Zugriff von Standorten außerhalb der EU. Für deutsche Kunden gibt es ein eigenes Rechenzentrum in Frankfurt.
Kritische Daten, Technologien und Prozesse blieben innerhalb der Landesgrenzen und entsprechen den lokalen Vorschriften, verspricht Cochrane. „Um die lokale Governance zu gewährleisten, werden Vultr Sovereign Cloud und Private Cloud ausschließlich von Staatsangehörigen des Gastlandes verwaltet. Damit werden die höchsten Standards für nationale Sicherheit und betriebliche Integrität erfüllt.“
Souveräner als Hyperscaler
Von den Angeboten der Hyperscaler will sich Vultr zwar auch „durch einfache, kostengünstige und lokale Hochleistungs-Cloud-Computing-Lösungen“ absetzen. Als Hauptargument sieht Cochranes jedoch die Garantie, dass die Kundendaten eben nicht außerhalb eines ausgewählten Standorts verarbeitet oder übertragen werden können. „Ihre Daten bleiben dort, wo Sie sie abgelegt haben, ohne dass das Risiko besteht, dass sie ohne Ihre Zustimmung an einen anderen Ort verschoben werden.“
Für Unternehmen, die noch mehr Kontrolle über ihre Daten wünschen, biete Vultr „souveräne Clouds“ an. „Diese dedizierten Umgebungen stellen sicher, dass die Daten im ausgewählten Land verbleiben, und ermöglichen gleichzeitig die Verarbeitung mit unserer umfassenden Palette an Compute- und GPU-Instanzen“, so Cochrane.