Infrastruktur

Das Datacenter wird zur Fabrik

1. Dezember 2011, 10:53 Uhr | Markus Nispel, Vice President Solutions Architecture bei Enterasys

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Kontrolle über den Gesamtkomplex

Der Access-Layer hat sich auch klar verändert. Getrieben durch Tablets und Smartphones ist die Zahl neuer Geräte über WiFi größer als über Ethernet. Beide Technologien werden jedoch langfristig koexistent den Access-Bereich bedienen, flächendeckende
Der Access-Layer hat sich auch klar verändert. Getrieben durch Tablets und Smartphones ist die Zahl neuer Geräte über WiFi größer als über Ethernet. Beide Technologien werden jedoch langfristig koexistent den Access-Bereich bedienen, flächendeckende WiFi-Netze die auf hohe Endgeräte-Dichten ausgelegt sind sowie optimierte Ethernet-Netze in der Fläche werden das Bild bestimmen. Um die administrativen Kosten zu minimieren ist auch hier eine vollständige Integration beider Technologien notwendig, so wie es die One-Fabric-Edge-Architektur heute schon realisiert. Wiederum spielt das One-Fabric-Control-Center eine zentrale Rolle, um alle FCAPS-Funktionen und auch eine homogene Network-Access-Control-Lösung im Rahmen von One-Fabric-Security mit Policy-Provisioning für den Access aber auch für den Distribution- und Core-Bereich bereitzustellen. Das Policy-Management erfolgt mit dem gleichen Management-Tool und ist identisch auf den WiFi-Access-Points, -Controllern und -Switches, Router implementiert wie im Datacenter. Insbesondere im Access-Bereich spielen die Security-Funktionen (WIPS, IPS, SIEM) und Access-Control eine herausragende Rolle um die Balance zwischen Sicherheit und effektiver Bereitstellung von Konnektivität für beliebige Endgeräte zu realisieren. Die Konvergenz verschiedener Netze – VoIP, Video over IP, Gebäudemanagement – und die Verbreitung von BYOD-Konzepten mit Smartphones, Tablets etc. erfordert auch hier einen hohen Automatisierungsgrad und effektives Policy-Management. Der Einstieg in die One-Fabric-Architektur ist durch den offen und standardbasierten Ansatz wesentlich kostengünstiger als vergleichbare Lösung und bietet einen wesentlichen einfacheren Betrieb mit höherem Automatisierungsgrad und damit insgesamt geringeren Betriebskosten. Die Flexibilität in der Architektur und die Nutzung von Standards erlaubt es dem Kunden, die jeweils optimalen Server-, Virtualisierungs- und Storage-Systeme zu nutzen und auch heterogene Netzwerke optimal zu managen.
© Enterasys

Das One-Fabric-Control-Center ist die zentrale Komponente, das zentrale Nervensystem, in der One-Fabric-Architektur. In einer völlig integrierten Datenbank werden alle notwendigen Daten verwaltet und ein Fabric-Management, das auch alle Endgeräte am Netz erfasst, über alle Ebenen realisiert. Das Management enthält alle notwendigen Komponenten der FCAPS-Management-Architektur – Fault, Configuration, Accounting, Performance und Security  – und kann dies im Gegensatz zu anderen Ansätzen in einer Applikation vereinen. Die integrierten Access-Control-Funktionen erlauben ein Echtzeittracking von beliebigen physischen und virtuellen Endsystemen sowie deren Nutzer in der Fabric und ein entsprechendes Policy-Provisioning, was wiederum VLAN, Access-Control, Quality of Service sowie Rate-Limiting und -Shaping pro Endgerät, Port und Applikation ermöglicht. Unabhängig davon, ob es sich um ein Tablet oder Smartphone über WiFi, einen Desktop über Ethernet oder eine virtuelle Maschine (VM) im Datacenter handelt. Und das alles ein zentrales Policy-Management administriert. Zur maximalen Automatisierung bietet das One-Fabric-Control-Center eine Serie von Schnittstellen und stellt eine API bereit, die Integrationen in andere IT-Systeme realisiert und damit IT-Workflows automatisiert.

Im Datacenter wird durch eine Integration mit Vmware, Citrix oder auch Microsoft eine vollständige Automatisierung der Konfiguration von virtueller (vSwitch) und physischer Switch-Infrastruktur erreicht, die in Echtzeit sich auch rekonfiguriert (Policy-Provisioning), wenn neue VMs und damit Applikationen erstellt beziehungsweise existierende VMs im laufenden Betrieb umgezogen werden. Über entsprechende Schnittstellen haben sowohl die Server- als auch die Netzwerkadministratoren in Echtzeit in ihren jeweiligen Management-Applikationen Zugriff auf alle Daten, was auch das Trouble-shooting extrem erleichtert und die Zeit zur Problembehebung minimiert.

Im Access-Bereich kann durch die Integration in CMDBs (Configuration-Management-Databases), Directories (LDAP, AD) und andere Datenbanken ein automatisierter Zugriff für Nutzer und Geräte sowie ein Policy-Provisioning erfolgen. Hierbei können Kriterien wie Gerätetyp (I-Pad, Windows-7-Desktop, Android, etc.), das Gerät selbst, der Nutzer, die Zeit und der Ort herangezogen werden, um eine entsprechende Policy zuzuweisen. Bei der Integration in heterogene Netze werden die entsprechenden Möglichkeiten der Switches, Access-Points und VPN-Gateways mit beachtet aber für den Administrator abstrahiert, so dass wiederum ein einheitliches Management möglich wird.

Die Integration von allen FCAPS-Management-Disziplinen im One-Fabric-Control-Center erlaubt es auch, neue Funktionen zu realisieren, die Lokation, Topology, Endsystem und Performance Informationen verknüpfen. In dieser Art auch wiederum einmalig im Markt.

Um die Administration noch weiter zu erleichtern und proaktiver zu gestalten ermöglicht das One-Fabric-Control-Center im Rahmen des Isaac-Projektes ein Management über Social-Media-Interfaces wie Salesforce.com Chatter, Twitter, Facebook oder Linkedin. Die Einfachheit der Interfaces, die Verfügbarkeit und Erfahrung neuer Mitarbeiter mit diesen Applikationen und die Möglichkeit, komplexe Netzwerkmanagementaufgaben durch einfache Befehle durchzuführen, sind hier als die größten Vorteile zu nennen. Der Helpdesk wird effizienter und die typischen 90 Prozent der Zeit, die bei einer Fehlerbehebung auf die Informationsgewinnung entfallen, gehen auf nahezu Null zurück. Das Auffinden eines Nutzers oder einer VM mit entsprechenden Performance und Alarm sowie historischen Daten ist nur ein Chat oder Tweet weit entfernt. Entsprechende Sicherheitsmaßnahmen erlauben eine Isolierung der Lösung vom Rest dieser sozialen Netzwerke.

Über das One-Fabric-Control-Center und die damit verbundene Automatisierung und Virtualisierung der Fabric hinaus werden in der One-Fabric-Datacenter-Architektur die Infrastruktur-Anforderungen an eine konvergente Fabric adressiert. Diese muss in der Lage sein, eine hohe aggregierte Performance durch Multipathing (Nutzung aller Verbindungen), eine geringe Latenz durch ein Shortest-Path-Verfahren sowie wenn möglich einen paketverlustfreien Transport von Storage-Verkehr und anderen Datenströmen in der Fabric bereitzustellen. Und natürlich bis auf Applikationsebene hinauf ein Monitoring und gegebenenfalls Policy-Management ermöglichen, damit eine effiziente Ausnutzung und die vorzeitige Erkennung von Engpässen überhaupt möglich ist. Hier insbesondere greifen auch wiederum heutige Datacenter-Fabric-Architekturen zu kurz und die Möglichkeit, innerhalb der One-Fabric-Architektur auch dies zu adressieren, stellt wiederum ein Alleinstellungsmerkmal dar.

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  1. Das Datacenter wird zur Fabrik
  2. Kontrolle über den Gesamtkomplex
  3. Die Architektur der Fabrik
  4. One-Fabric-Edge

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