Die Auswertung von Verbrauchsdaten in Rechenzentren, die Zuordnung auf die jeweiligen Kunden/Kostenstellen, die Übergabe in die Debitorenkonten zur Rechnungslegung – die gesamte Verwaltung von Daten ist eine komplexe Angelegenheit. Sie erfordert nicht nur ein ausgeprägtes Fachwissen, sondern auch einen Mitteleinsatz der – je nach Ausrichtung – kostenintensiv sein kann.
Auch die Fehlersuche in den Datenströmen kann sich analog zum Übertragungssystem mehr oder weniger aufwändig gestalten. funkschau sprach mit Ronald Timmermans, Marketing-Direktor bei Schleifenbauer, Hersteller von Messgeräten für Rechenzentren, über die Möglichkeiten und den Nutzen, die der Einsatz eines Datenbus- oder einer IP-Port-basierten Lösung nach sich ziehen.
funkschau: Die Betreiber von Rechenzentren wollen sichere und zuverlässige Übertragungssysteme zur Vernetzung von Energie-, Mess- und Überwachungssystemen installieren, die zudem die Kosten nicht treiben sollten. Welche Situation ergibt sich bereits bei der Installation von IP-Port oder Datenbus?
Timmermans: Bei einem IP-Port ist die Installation mit der Konfiguration von IP-Adresse, Subnetzmaske, Gateway etc. verbunden. Diese Zusammenhänge zu beachten und miteinander zu verknüpfen, fällt auch den Mitarbeitern im Rechenzentrum nicht immer leicht. Dann ist spezielles Netzwerkwissen gefragt, mit dem das System Schritt für Schritt installiert werden kann. Diesen Aufwand berücksichtigt, erscheint der Einsatz eines seriellen Datenbusses – der einfach an die Messeinheit einer beliebigen Steckerleiste, der so genannten PDU, angeschlossen wird – als das Mittel der Wahl. Insbesondere auch deshalb, da bei dieser Alternative auf eine weitere Installation oder Konfiguration komplett verzichtet werden kann und ein spezielles Know-how nicht erforderlich ist.
funkschau: Im Rahmen der Systemeinrichtung ist die Verkabelung der PDU-Messgeräte von besonderer Bedeutung. Wie unterscheiden sich hierbei IP-Port und Datenbus?
Timmermans: Wer eine IP-Port-Lösung favorisiert, entscheidet sich auch für einen Netzwerk-Switch mit der Verkabelung über zwei bis drei „Drop Cable“ zu jedem 19-Zoll-Schrank. Bei einem mittleren Rechenzentrum mit zweihundert Schränken sind das 400 bis 600 Kabel mit den dazugehörigen IP-Ports. Die gesamte Installation ist mit beträchtlichem Aufwand verbunden und erfordert eine entsprechende Zeit. Auch die Einrichtung eines Datenbusses kommt ohne Verkabelung nicht aus. Jedoch geht dies bedeutend einfacher von der Hand. Entsprechend dem „Daisy-Chain-Prinzip“ wird ein weiteres Strommessgerät an die letzte PDU des Datenbusses mit einem handelsüblichen CAT5-Kabel angeschlossen und fertig ist die Verkabelung.