Umzugsunternehmen erledigen einen sehr speziellen Job. Sie können die gesamte Einrichtung eines Haushalts einpa-cken und (in den meisten Fällen) sicher an einen anderen Ort transportieren. Richtig gute Umzugsunternehmen ordnen die Kartons sogar den Räumen zu, in die der Inhalt gehört – sofern die Boxen richtig beschriftet sind. Dies ist aber im Allgemeinen ein zusätzlicher Service. Die meisten Umzugsfirmen transportieren Fracht von einem Ort zum anderen und es ist nicht ihre Aufgabe, die Kartons auszupacken und die Einrichtung an einem neuen Ort wieder komplett aufzubauen. Wohnungseigentümer benötigen für diese schwierige Aufgabe unter Umständen Wochen.
Bei der Wiederherstellung geschäftskritischer Anwendungen nach einem Notfall steht man vor ähnlichen Aufgaben. Da die meisten so genannten Disaster-Recovery-Lösungen nur die „Umzugsunternehmen“ der IT-Industrie sind, transportieren sie lediglich die Daten von einem Ort zum anderen und schützen sie vor Schäden. Die Informationen im entfernten Datacenter werden aber nicht so aufbereitet, dass Unternehmen sofort wieder ihre Geschäftstätigkeit aufnehmen können. Stattdessen sind die Mitarbeiter des Datacenters für die komplexe Arbeit zuständig – vom Wiederaufbau der Server über Installieren des Betriebssystem und der Anwendungen bis hin zur Konfiguration des Netzwerkes und Zuweisung des Speichervolumens. Zudem müssen sie sicherstellen, dass alles rechtzeitig und in der richtigen Reihenfolge geschieht. Die IT-Branche setzt Datenreplikation mit Disaster-Recovery gleich, aber tatsächlich sind es oftmals die IT-Teams, welche die zeitintensiven und manuellen Arbeiten bei der Notfallwiederherstellung erledigen müssen. Das gegenwärtige Disaster-Recovery-Paradigma liefert nur die Sicherheit, kopierte Daten an einem sicheren, und entfernten Ort wieder zur Verfügung zu stellen.