IP-basierte Sicherheitssysteme bieten eine wesentlich bessere Bildqualität und eine höhere Abdeckung. Zudem können sie über weite Entfernungen hinweg größere Datenmengen von Überwachungsaufnahmen verarbeiten und das von einer über mehrere Standorte verteilte, größeren Geräteanzahl. Die Übertragungsleistung ist hier also der Schlüsselfaktor bei der Auswahl der Verkabelungsinfrastruktur. Die Hersteller empfehlen eine Kupferverkabelung der Kategorie 6A/Klasse EA sowie
laseroptimierte 50/125µm-OM3-Multimode-Glasfaser für alle neuen Sicherheitseinrichtungen, um höhere Übertragungsraten von 10 GBit/s bei hochauflösendem Video zu ermöglichen und auch zukünftige Techniken zu unterstützen.
Fernspeisung über PoE
Da bei IP-basierten Sicherheitsvorrichtungen die Stromversorgung über dasselbe Netzwerk erfolgt wie die Datenübertragung, ist die Verwendung einer geschirmten Twisted-Pair-Verkabelung der Kategorie 6A/Klasse EA oder höher dringend zu empfehlen. Geschirmte Verkabelungssysteme unterstützen moderne Fernspeiseanwendungen wie Power over Ethernet (PoE), da sie eine bessere Wärmeableitung bieten. Sie verringern die Erwärmung im Kabelbündel, die durch Fernspeisung entsteht und zu Einbußen in der Übertragungsleistung führen kann. In ihrer mechanischen Zuverlässigkeit sind geschirmte Verkabelungslösungen ebenfalls für den Einsatz in Umgebungen mit höherer Temperatur ausgelegt und schützen zugleich vor elektromagnetischen Störungen, die die sicherheitskritische Datenübertragung beeinträchtigen und sogar unterbrechen können.
Für den Betrieb moderner Geräte, wie ultrahochauflösende 360-Grad-Kameras und virtuelle Kameras, IP-Wärmebildkameras für den Außenbereich mit Heiz-/Gebläsefunktion sowie Zutrittskontrollpanel, Lesegeräte und Türöffner, ist PoE mit höherer Leistung erforderlich, darunter IEEE 802.3bt Typ 3 (60 W) und Typ 4 (90 W). Der Einsatz geschirmter Verkabelungssysteme ist hier aufgrund einer höheren Wärmeentwicklung unerlässlich.
Schutz vor den Elementen
Sicherheit spielt nicht nur im Innenbereich, sondern auch im Außenbereich eine Rolle, so auf dem Unicampus, in Freizeitparks und Stadien. Für den Anschluss von Netzwerkkameras im Freien sind weiterhin Kabel und Anschlusstechnik erforderlich, die selbst den widrigsten Witterungseinflüssen standhalten. Hier empfiehlt sich die Verwendung von Innen-/ Außenkabeln. Axis Communications bieter in diesem Umfeld beispielsweise Geräteverwaltungs-Tools, die einfache Mittel zur Anwendung von Cybersicherheitskontrollen ermöglichen, etwa die Verwaltung eines Geräteinventars, von Passwörtern, Firmware-Upgrades, HTTPS- und IEEE 802.1x-Zertifikaten und mehr. Wenn die Verbindung zur Außenkamera allerdings eine Verlegung des Kabels direkt in der Erde, in einer unterirdischen Röhre oder eine Befestigung an Freileitungen erfordert und es Feuchtigkeit und UV-Strahlung ausgesetzt ist, ist ein Außenkabel nötig.
Für große Entfernungen geeignet
Sicherheitsvorrichtungen sind oft in abgelegenen Bereichen und im Freien installiert und befinden sich dann außerhalb der für die Twisted-Pair-Kupferverkabelung meist zulässigen Distanz von 100 Metern. Für diese Zwecke eignet sich eine Duplex-Multimode- oder Singlemode-Glasfaserverkabelung, die Signale über viel größere Entfernungen überträgt – je nach Gerät bis zu 550 Meter mit einer Multimode- und bis zu zehn Kilometer mit einer Singlemode-Verkabelung. Um jedoch die Fernspeisung dieser Geräte zu gewährleisten, können Hybridkabel erforderlich sein, die aus Duplex-Glasfasern für die Datenübertragung und isolierte AWG-12-Leiter für die Stromversorgung bestehen, umgeben von einem gemeinsamen Kabelmantel. Allerdings kann die Stromversorgung von Sicherheitseinrichtungen hier auch separat über Stromkabel von einer alternativen oder lokalen Stromquelle aus erfolgen.