Ransomware-Berichte, Datenschutz-Diskussionen und Cloud-Sicherheit: Diese Aspekte stehen oftmals im Fokus der IT-Sicherheit. Verantwortliche dürfen nie vergessen, dass das Rechenzentrum der Knotenpunkt ihrer IT ist. Die physische Sicherheit ist ausschlaggebend für eine sichere IT-Infrastruktur.
Schadsoftware wie Emotet, Diebstahl von Kundendaten sowie die wachsende Bedrohung durch Hackerattacken bestimmen seit Jahren die öffentliche Diskussion in Sachen IT-Sicherheit. Auch die wachsende Akzeptanz US-amerikanischer und chinesischer Public Clouds, denen aktuell das europäische Gaia-X-Projekt entgegensteht, rückt die Frage nach Datenautonomie und Datenschutz einmal mehr ins Bewusstsein.
Doch so wichtig die Cybersicherheit auch ist, IT-Verantwortliche dürfen nicht die physische Sicherheit ihrer Rechenzentrumskomponenten vernachlässigen. Denn der neueste Virenschutz, die stabilste Firewall und selbst die beste Verschlüsselung sind nutzlos, wenn Angreifer diese einfach umgehen können, indem sie sich physischen Zugang zum Rechenzentrum verschaffen. Eine unscheinbare Reinigungskraft, die eigentlich destruktiven „Black Hat“-Hackern zuarbeitet, oder ein Mitarbeiter im Serverraum, der gar nicht vom Hardware-Stammlieferanten kommt – solche Szenarien erinnern zunächst an Spionagefilme, doch müssen diese Möglichkeiten immer in Betracht gezogen werden, wenn es um IT-Sicherheit geht.
Um zu verhindern, dass Kriminelle Daten in die Hände bekommen oder Systeme kompromittieren, muss die grundlegende Sicherheit eines jeden Rechenzentrums gewährleistet sein.
Das Schattendasein der Datacenter-Sicherheit
IT-Sicherheit hat viele Facetten: So regelt der Datenschutz juristisch, wie und welche Informationen unter gegebenen Voraussetzungen gespeichert werden dürfen. Datensicherheit beschreibt, wie technologisch sichergestellt werden kann, dass gespeicherte Informationen integer und verfügbar sind.
Der Begriff Datacenter-Security hingegen umfasst den sicheren Rechenzentrumsbetrieb. Dies wird häufig reduziert auf die Aspekte der höchstmöglichen Verfügbarkeit der unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV), einer ausreichenden Kühlleistung und redundanten Netzwerkanbindung. Außer Acht gelassen wird hingegen die physische Sicherheit eines Rechenzentrums, zu der Zugangsschutz und Brandvermeidung gehören.
Angetrieben von der Digitalisierung und der Verlagerung des Lebens in den digitalen Raum, steht der Datenschutz im Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Folglich fokussieren sich entsprechende IT-Spezialisten ebenfalls auf die virtuelle IT-Sicherheit. Im Vergleich dazu betrachten Unternehmen die Datacenter-Sicherheit häufig eher zweitrangig, obwohl sie die Basis für die IT-Sicherheitskonzepte darstellt.