IT-Fabrik
Industrialisierung der IT
Fortsetzung des Artikels von Teil 1
FNT-Produkte
funkschau: Welche Produkte bietet FNT dazu an?
Albrecht: Das IT-Servicemanagement, die Definition von standardisierten IT-Produkten sowie die Servicebeschreibungen bündeln wir in unserem Produkt „FNT ServicePlanet“. FNT-Service-Planet ist die Softwarelösung für alle, die internen oder externen Kunden standardisierte IT-Services im Servicekatalog bereitstellen wollen. IT-Produkte werden methodengestützt modelliert, wie in Stücklisten für verschiedene Produkte wiederverwendet, verwaltet und über den gesamten Lebenszyklus kontrolliert. Bevor der erste Service für den Kunden zur Verfügung gestellt wird, definieren die Produkt- und Portfoliomanager den Aufbau und die Zusammenstellung zukünftiger oder bestehender IT-Produkte. Hierdurch helfen wir den Service-Providern die enorme Komplexität zu bewältigen, die Ihnen täglich bei der Definition und Umsetzung umfangreicher Servicekataloge entstehen.
FNT-Service-Planet wiederum ist in unsere Configuration-und Asset-Management-Lösung „FNT Command“ eingebettet, deren Wurzeln auch im Kabel- und Infrastrukturmanagement liegen. FNT-Command gibt es bereits seit 20 Jahren und ist somit das Produkt mit dem die FNT gewachsen ist. Mit FNT-Command als umfangreiches Configuration-Management-System, Datacenter-Infrastructure-Management-System und Network-Resource-Inventory in einer Standardsoftware lassen sich wirklich alle IT-Assets eines Unternehmens planen und dokumentieren, und auch alle Zusammenhänge übergreifend analysieren.
Wir unterstützen somit mit unseren Produkten wesentliche Bestandteile der gesamten Wertschöpfungskette eines IT- und Telekommunikations-Service Provider.
funkschau: Wer sind die typischen Anwender Ihrer Produkte?
Albrecht: Unsere Kundengruppe umfasst in Unternehmen zahlreiche Rollen und Verantwortungsbereiche. Unsere Standard-software wird verwendet für den Facility-, IT- und Telekomunikations-Infrastruktur-betrieb von Unternehmen, Internetdienstanbietern, Mobilfunkanbietern, Colocation-Dienstleistern und Behörden. Unsere Kundenbasis umfasst weltweit mehr als 500 Kunden. Darunter befinden sich bekannte Organisationen aller Branchen, da es heute kein Unternehmen mehr ohne IT, Rechenzentrum oder Telekommunikationsinfrastruktur gibt. Mehr als die Hälfte der im DAX30 notierten Konzerne sind FNT-Kunden. Typischerweise sprechen wir mit unserem Angebot also CIOs und IT-Verantwortliche, Produktportfolio- und Service-Manager, Verantwortliche für das Infrastrukturmanagement, Netz- und Facility-Manager, Rechenzentrumsleiter und OSS-Verantwortliche an.
funkschau: Können Sie ein typisches Anwendungsbeispiel eines FNT-Kunden nennen?
Albrecht: Nicht jeder Kunde nutzt alle Funktionalitäten, die wir anbieten aber beispielsweise haben alle deutschen Automobilhersteller FNT-Command in der IT im Einsatz. Ein großer Kunde plant und verwaltet über 7 Millionen IT- und Infrastruktur-Assets. Jeder angeforderte IT-Service und jede Veränderung wird in FNT-Command analysiert, geplant und ein Auftragsworkflow daraus generiert. So wird etwa bei der Anforderung der Fachabteilung nach einem neuen Server zuerst automatisch geprüft, in welchem Rechenzentrum und in welchem Rack basierend auf den technischen Gegebenheiten noch Platz für den Server frei ist. Anschließend wird festgelegt, ob und wie er in das physikalische und logische Netzwerk eingebunden werden kann und welche Betriebssysteme, Anwendungen oder Virtualisierungen darauf bereitgestellt werden. Diese Änderungen werden bereits als Planungsstand in unserem System vorgenommen und dokumentiert. Aus diesen Informationen kann nun automatisiert ein Auftragsworkflow an Fremdfirmen oder eigene Abteilungen angestoßen werden, die diese Änderungen umsetzen. Ist der Workflow sauber abgearbeitet, bestätigt und validiert, wird der Planungsstand automatisch zum Ist-Stand umgesetzt. Diese in FNT-Command integrierte Prozesslogik und alle vorhandenen Daten erlauben den IT-Verantwortlichen in den heutigen heterogenen und komplexen IT-Landschaften den Überblick bei der Bereitstellung von IT-Services zu behalten und die geforderte hohe Qualität sicherzustellen. Bei dem oben genannten Kunden planen beispielsweise bis zu 500 Anwender weltweit und bis zu 80 IT-Mitarbeiter parallel die IT-Landschaft.
funkschau: Welche Rolle spielen für Sie Cloud-Computing, Big-Data oder Mobility?
Albrecht: Es ist natürlich ein Segen für uns. Eric Schmidt, ehemaliger CEO von Google, hat behauptet, dass seit Anbeginn der Menschheit bis zum Jahr 2003 fünf Exabyte an Daten produziert wurden und dass dies 2011 in zwei Tagen, heute sogar in zehn Minuten geschehe.
Gartner spricht hier vom „Nexus of Forces“. Für uns und unsere Kunden bedeutet es letztendlich, dass die Explosion an Datenmengen, der enorme Zuwachs an mobilen Endgeräten und das zunehmende Angebot an Diensten über das Netz dazu führt, dass immer mehr Rechenzentren diese Daten zur Verfügung stellen müssen, die Infrastruktur, egal ob über Funk- oder kabelgebundene Dienste, immer weiter ausgebaut und geplant werden muss und die angebotenen Produkte eindeutig definiert sein müssen. Ein schönes Beispiel hierfür ist der aktuelle Boom bei Video on Demand. Die VoD-Plattformen haben einen stark zunehmenden Kundenstamm. Das Bedeutet aber, dass gleichzeitig die entsprechenden Applikationen bereitgestellt werden müssen, um den Kunden die Filme nach Hause zu liefern. Rechenzentrums-Ressourcen, Storage und Bandbreite müssen ebenfalls mitwachsen und zusätzlich muss das ganze so flexibel strukturiert sein, dass die Angebotspakete und Zahlungsmodelle flexibel geändert werden können. Alle diese Anforderungen können wir mit unseren Produkten abdecken. So ist es auch klar, dass zu unserem Kundenstamm nicht nur IT-Abteilungen, sondern auch Netzanbieter, wie beispielsweise Kabelnetz- oder entsprechende Rechenzentrumsbetreiber zählen.
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