funkschau: Welche Auswirkungen haben die zunehmende Internationalisierung und die neuen Technologien und Veränderungen auf Ihre Strategie?
Albrecht: Vor etwa fünf Jahren haben wir uns dazu entschieden unsere Applikationen als klassisches Softwarehaus als Standardsoftware zu entwickeln und zu vermarkten. Um jedoch als Software-schmiede bei großen Konzernen erfolgreich zu sein, ist eine internationale Aufstellung notwendig. Heute besitzen wir Standorte in mehreren Ländern, wie beispielsweise in den USA, in Russland, Singapur oder Dubai. In Singapur existiert eine hohe Dichte an Rechenzentren, die von dort aus einen Großteil des asiatischen Marktes versorgen. Darüber hinaus investieren die Kunden aktuell vor allem im arabischen Raum in neue TK-Lösungen, weshalb wir kürzlich die Niederlassung in Dubai gegründet haben.
In Bezug auf unsere Produktstrategie haben wir gerade mit FNT-Service-Planet, was nun bereits in der Version 2.0 released wurde, einen wichtigen und zu FNT passenden Schritt in der Abdeckung der Wertschöpfungskette unserer Kunden gemacht. Darüber hinaus haben wir aber gerade zu unserer Veranstaltung NetWork’14 Produktneuheiten vorgestellt und Releases angekündigt. So liefern wir beispielsweise mit unserer neuen App, FNT-Command-Mobile, den mobilen, schnellen und zielgerichteten Zugriff auf alle wichtigen Asset-Informationen in FNT-Command. Die App erleichtert die tägliche Arbeit durch unkompliziertes und schnelles Verwalten aller IT-Assets. Wichtige Daten können zu jeder Zeit, direkt vor Ort, im Lager, vor einem Schaltschrank oder im Rechenzentrum eingesehen und abgelesen werden. Durch die Integration der Barcode-und QR-Scanner-Funktion werden Komponenten schnell identifiziert und bearbeitet und somit eine höhere Produktivität im Rechenzentrum erreicht bei gleichzeitiger Integration in die IT-Workflow-Prozesse. Neben weiteren Produktinnovationen haben wir aber auch unser Rechenzentrumsmanagement aus der Cloud „DCIM-as-a-Service“ angekündigt. Das Cloud-basierte Angebot wird ab Juni 2014 mit einem Software-as-a-Service-Modell spezialisiert auf Rechenzentren bereitstehen. „Data Center Infrastructure Management (DCIM)-as-a-Service“ von FNT wird in drei Ausbaustufen für Rechenzentren unterschiedlicher Größenordnungen und mit unterschiedlichem Funktionsumfang angeboten. Die DCIM-as-a-Service-Lösung ermöglicht es dabei, alle wesentlichen Analyse-, Planungs- und Managementaufgaben im Rechenzentrum einfach zu bewältigen und setzt natürlich auf dem umfassenden Datenmodell von FNT-Command auf. Hierdurch wird sichergestellt, dass auch Kunden, die ihr DCIM-System mit FNT weiter ausbauen möchten, ihre bereits erfassten Datenbestand nicht verlieren.
FNT wächst derzeit stark in seiner globalen Marktpräsenz. Mit den neuen Niederlassungen in Singapur, Moskau und Dubai erschließen wir nun nach den USA weitere internationale Wachstumsmärkte. Mit der umfassenden Integration von der Produktdefinition für IT- und Telekommunikationsprodukte bis hin zur Planung und zum Management der Software- und Infrastrukturebenen in FNT-Command liefert FNT nun seinen Kunden ein umfassendes Lösungsportfolio mit einer ganz neuen Integrationstiefe. Kunden wie VW, Deutsche Börse, Fraport AG, Dataport, CoreSite und TelX oder Boehringer-Ingelheim belegen die branchenübergreifende Integrationskompetenz von FNT. Mit den strategischen Produktinnovationen des Jahres 2014 bauen wir unsere hervorragende Marktposition auch im internationalen Wettbewerb weiter aus.
funkschau: Welche Lösungen bieten Sie derzeit für das RZ-Management an? Welche besonderen Schwerpunkte setzen Sie dabei?
Albrecht: Wie das namhafte Analystenhaus „451 Research“ gerade bestätigt hat, bieten wir eine vollwertige und umfassende DCIM-Suite mit allen wichtigen Funktionalitäten, vom Kabelmanagement über das Asset-Management bis hin zum Power-, Klima- und Capacity-Management an. Wir bieten auch Monitoring-Funktionalitäten, um die Stromverbräuche zu überwachen sowie Alarmfunktionen zur Kontrolle verschiedener Assets. Hier setzen wir vor allem auf Standards und eine offene Architektur. Sie können sich sicher vorstellen, dass wir als zentrales Configuration-Management-System über zahlreiche Schnittstellen zu anderen Systemen in einem Rechenzentrum verfügen müssen. Da wir ein reiner Softwareanbieter sind, zeigen wir uns auch offen für heterogene Hardwarelandschaften in den Datacentern.
Bei speziellen Themen gehen wir jedoch auch bewusst Partnerschaften mit Best-of-Bread-Anbietern oder speziellen Technologieanbietern ein. So arbeiten wir eng mit Intel zusammen und haben gerade eine Partnerschaft mit Future Facilities geschlossen, dem führenden Anbieter für die Modellierung und Simulation von Wärmeströmen in Rechenzentren. Future Facilities kann somit alle wichtigen Daten aus FNT-Command auslesen und für die Identifikation von Überhitzungsbereichen und die bessere Planung verwenden.
funkschau: Welche Projekte sind für Ihre Kunden derzeit besonders wichtig? Können Sie bitte kurz ein aktuelles Projekt näher beschreiben?
Albrecht: Ich habe ja bereits einige Kundenbeispiele genannt, aber besonders fasziniert bin ich von einem Projekt eines unserer internationalen Kunden: RTRN. RTRN ist ein russischer TV-Kanal und Netzbetreiber. Dort hat man gerade gemeinsam mit einem unserer Partner vor Ort begonnen, das gesamte Russland-weite DVB-T-Netz mit FNT-Command zu planen und zu dokumentieren. Wenn Sie sich die Größe des Landes einmal im Vergleich zu Deutschland vorstellen, dann können Sie sich ansatzweise den Umfang der Netzinfrastruktur vorstellen, die hier aufgebaut wird. Und das schöne daran ist, dass auch hier wieder der nahtlose Übergang in das Management aller Assets im Rechenzentrum unsere große Stärke sein wird. Netzinfrastruktur, Telekommunikation, Rechenzentren und IT bis zu den Services in einem Repository.