Interview mit Nexinto

Intelligenz statt Blech

28. April 2015, 12:45 Uhr | Ralf Ladner, Chefredakteur funkschau

Das Rechenzentrum der Zukunft ist flexibel, automatisiert und entkoppelt von der Hardware. funkschau sprach mit dem CEO der Nexinto Holding, Diethelm Siebuhr, über die Zielsetzung, Rechenzentrums-Services nahezu auf Knopfdruck bereitzustellen.

Diethelm Siebuhr, CEO der Nexinto Holding in Hamburg
Diethelm Siebuhr, CEO der Nexinto Holding in Hamburg
© Nexinto

funkschau: Wie haben sich Rechenzentren in den letzten Jahren verändert?

Diethelm Siebuhr: Wir können hier eine Entwicklung beobachten, die sich über einen längeren Zeitraum erstreckt und deren Ende wir noch nicht erreicht haben. Es ist die Ablösung von Hardware durch Software – oder vereinfacht: Intelligenz ersetzt Blech. Natürlich wird man nie ohne Hardware-Infrastruktur auskommen, aber es wandern mehr und mehr Funktionalitäten in die virtuelle Welt der Software. Zwischen Mensch und Blech sind mittlerweile eine ganze Reihe von Layern eingezogen worden, die den Nutzern viel hardwarenahes Arbeiten durch eine möglichst weitgehende Automatisierung abnehmen.

funkschau: Welche Rolle spielt dabei die Server-Virtualisierung?
Siebuhr: Die Virtualisierung war ein erster, entscheidender Schritt in dieser Entwicklung. Server wurden zu flexibler Software, die sich der Hardwareressourcen nach Bedarf bediente. Andere Komponenten eines Rechenzentrums, also vor allem Storage- und Netzwerk-Systeme, lösen sich nun ebenfalls von der Hardware.
   
funkschau:  Wo stehen die Rechenzentren in dieser Entwicklung heute?

Siebuhr: Die Virtualisierung von Servern, Storage und Netzwerk erfolgt nicht synchron. Bei Servern ist man schon sehr weit, während die Netzwerk-Technik noch hinterherhinkt. Aber die Virtualisierung wird mehr und mehr zum grundlegenden Strukturprinzip der Rechenzentren, soviel ist klar und da besteht auch in der Rechenzentrums-Welt Einigkeit.  

funkschau: Welche Vorteile bringt das für die Anwender?

Siebuhr: Auf Basis der Virtualisierung lassen sich Rechenzentrums-Services je nach Anforderung individuell zusammenstellen: Speicherkapazität oder Prozessorleistung werden per Software bei der Hardware abgerufen, und welche Hardware dabei in Anspruch genommen wird, also welche konkrete CPU oder welche konkreten Platten, das muss den Anwender nicht mehr interessieren. Er bestellt eine IT-Dienstleistung, beispielsweise einen Web-Shop und die Ressourcen werden automatisch zugewiesen und verteilt. Das Ergebnis ist ein sehr hohes Maß an Flexibilität und Skalierbarkeit. Die Anwender freut dabei vor allem, dass dieses Verfahren nicht nur sehr variabel, sondern auch noch kostengünstig ist, denn eine virtuell abgekoppelte Hardware macht keine besonderen Ansprüche geltend. Man kann hier also ohne weiteres Server-Hardware von der Stange verwenden.

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