„Das bedeutet aber gleichzeitig, dass man mithilfe dieses Prinzips sogar bei Außenlufttemperaturen von 40° Celsius Luft mit einer Temperatur von nur 28°C erzeugen kann“, erläutert Fronk. „Also nutzen wir bei unserem Vorschlag für den Deutschen Rechenzentrumspreis diese kühle Luft nach der Entfeuchtung zur direkten freien Kühlung und betreiben das Rechenzentrum mit einer Temperatur von etwa 32° Celsius nach erfolgter Feuchtigkeitskorrektur.“ In vielen Rechenzentren betragen zwar die Temperaturen derzeit nur 22 Grad. Dieses Herunterkühlen ist jedoch nicht notwendig, betrachtet man die Temperaturbereiche, für die Server-Systeme, Netzwerkkomponenten und Storage-Geräte spezifiziert sind.
So sieht die aktuelle Ausgabe der Thermal Guidelines for Data Processing von 2011 American Society of Heating, Refrigerating and Air-Conditioning Engineers (ASHRAE) mittlerweile Temperaturen von bis zu 40°C in einem Rechenzentrum vor. Diese Werte gelten jedoch nicht generell, sondern vorerst nur für spezielle Systeme und bestimmte Bereiche des Datacenters.Um eine konstante Temperatur zu erreichen, sieht der Vorschlag von Prior1 vor, über eine Regelung warme Rückluft von den Serverräumen beizumischen. Die restliche warme Abluft der Server steigt an der Außenseite des Kamins wieder nach oben, erhöht bei niedrigen Außentemperaturen dort die Lufttemperatur und optimiert somit die Nutzung der Fallwindenergie. Die feuchte und kalte Luft, die durch den Kamin nach unten fällt, wird geregelt entfeuchtet, um eine konstante Luftfeuchtigkeit im Rechenzentrum zu gewährleisten. Das dabei zurückgewonnene Wasser wird aufbereitet und wieder zur Befeuchtung an der oberen Kante des Kamins eingesetzt.