Trunk-Kabel

Mehr Kabel auf weniger Raum

13. Februar 2012, 7:00 Uhr | Guido Klerx/jos, Produkt-Manager für vorkonfektionierte Verkabelungssysteme bei WGD Datentechnik

Nachträgliche Verkabelungen und eine hohe Anzahl an Einzelleitungen bilden in RZs oft ein undurchsichtiges Netz aus aktiven Leitungen und teilweise ungenutzten Verbindungen. Mit vorkonfektionierten Produkten kann der RZ-Betreiber Einzelleitungen zusammenfassen und bei der Montage Kosten und Aufwand sparen, so WGD Datentechnik.

Trunk-Kabel (Produktbeispiel: MPK-Slim von WGD Datentechnik) vereinen mehrere Verbindungen bei einer Reduzierung des Gesamt-Kabeldurchmessers um bis zu 50 Prozent. Außerdem reduziert sich die Kabelmasse des für die Klimatisierung genutzten Unterbodens um etwa 50 Prozent. Dadurch erreicht man eine effektivere Belüftung des RZs, wodurch der PUE-Wert (Power Usage Effectiveness) sinkt. PUE beschreibt das Verhältnis von der Gesamtenergieaufnahme des RZs zu der Energie, die allein die aktiven IT-Komponenten benötigen. Die Verkabelungslösung verringert so das Gewicht und reduziert ebenso die Brandlast um rund 40 Prozent. Trunk-Kabel sind Plug-and-Play-fähig, somit rastet man lediglich die Einzelmodule in die zugehörigen Keystone-Verteilerfelder ein, die im Vergleich zur LSA-Technik wesentlich günstiger ausfallen.

Zur Betriebssicherheit des RZs trägt außerdem bei, dass bei dieser Installationsvariante keine Konfektion mehr vor Ort stattfindet. So können weder Draht, Schirm noch Folienreste durch den Luftstrom in aktiven Komponenten Störungen verursachen und im schlimmsten Fall zum Ausfall dieser führen.

Aufbau eines Trunk-Kabels

In einem Schutzmantel des Trunk-Kabels (Typ LSHF) im klassischen Installationskabelorange (ähnlich RAL 2003) befinden sich unter einem Gesamtschirm aus Kupfergeflecht, das verzinnt ist, sechs Bündel aus jeweils vier foliengeschirmten Paaren. Diese sind so verseilt, dass sich mit dem Kabeldurchmesser von 13,9 mm noch praktikable Biegeradien von ungefähr 55 mm erzielen lassen. Das Kabel mit der Kennung AWG 26 Kategorie 7 S/FTP 24P LSHF-HR entspricht nach der IEC 61.156-6 einem Work Area Cable, das in strukturierten Verkabelungen und Rechenzentren nach DIN 50.173-5 normiert ist. Um das einsatzbereite Kabel nach Kundenwünschen zu konfektionieren, gibt es verschiedene Endkomponenten, die man an die jeweiligen Kabelenden anbringt. Aus der Kombination der Endkomponenten mit der Kategorie 6A und dem Kabel, das der Kategorie 7 entspricht, erhält der Kunde eine Verkabelungsstrecke der Klasse EA, die eine Übertragung von 10 Gigabit Ethernet ermöglicht. Die Streckenlänge beträgt bei AWG26-Kabeln maximal 60 Meter, falls nötig, kann ein AWG23-Kabel, also ein geringfügig dickeres Kabel, auch eine Strecke von bis zu 80 Meter bei gleicher Übertragungsrate verbinden.

Installation und Konfektion

Bei der Konfektion liegen von den sechs einzelnen Bündeln die jeweiligen Adernpaare auf RJ45-Modulen der Kategorie 6A auf, die dem Keystone-Standard entsprechen. Die sechs Einzelleitungen zu den jeweiligen Modulen sind durchnummeriert, sodass der Überblick bei der Montage nicht verloren geht. Eine Knickschutzverschraubung und ein Schutzschlauch sowie eine Einzugshilfe halten die Anschlusskomponenten bis zur endgültigen Montage im Panel sauber und schützen diese vor Feuchtigkeit und mechanischen Belastungen. Für Installationsumgebungen, wie zum Beispiel Rechenzentren, wo höchste Packungsdichten gefragt sind, bieten sich kompakte Lösungen der Endkomponenten an. Dort ist es beispielsweise möglich, auf fertige Modulgehäuse mit sechs frontseitig installierten RJ45-Buchsen zurückzugreifen. Auf diese Weise kann der RZ-Betreiber bis zu 48 RJ45-Ports auf einer Höheneinheit unterbringen. Auch diese Lösung lehnt sich an den Plug-and-Play-Gedanken an und benötigt keine Schrauben oder sonstige Kleinteile, um die ebenfalls vorkonfektionierten Modul-Trunk-Kabel im 19-Zoll-Rack einzubauen.

Für spezielle Anwendungen lassen sich im 19-Zoll-Modulträger auch LWL-Module mit Kupfermodulen mischen, um eine vielseitige und flexible Lösung zu erhalten. Um im LWL-Bereich vorkonfektionierte Systeme verwenden zu können, greift man zu LWL-Aufteilerkabeln. Diese Bündeladerkabel tragen an jedem Ende einen Aufteilerkopf, in dem die einzelnen Fasern aus dem Kabel austreten, um dann in Kabelröhrchen einzeln ihren Weg zum Stecker zurückzulegen.

Das vorkonfektionierte WGD-MPK-Slim-Trunk-Kabel ist in vielen Bereichen flexibel einsetzbar und bis 10 Gigabit Ethernet spezifiziert.
LANline.

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Lampertz GmbH & Co. KG

Matchmaker+