Microsoft baut erstmals Rechenzentren mit Brettsperrholz und reduziert so den CO₂-Ausstoß im Vergleich zu traditionellen Baumethoden. Was Umweltschützer weniger freut: Parallel plant der Software-Riese, das stillgelegte Atomkraftwerk bei Harrisburg wieder in Betrieb zu nehmen.
Microsoft verfolgt beim Bau seiner Rechenzentren eine ungewöhnliche Kombination: Während neue Anlagen auf CO₂-reduzierendes Brettsperrholz setzen, um den CO₂-Ausstoß zu verringern, greift das Unternehmen für die Energieversorgung auf Atomkraft zurück – eine Wahl, die im Kontrast zu den Prinzipien nachhaltiger Energiegewinnung steht.
Die neuen Rechenzentren bestehen teils aus Brettsperrholz (BSP), das durch geringere CO₂-Emissionen im Vergleich zu Beton und Stahl punktet. Damit senkt Microsoft den CO₂-Fußabdruck im Bauwesen und setzt ein klares Signal für nachhaltigere Materialien und hybride Bauweisen. Bei BSP werden massive Holzplatten über Kreuz verleimt oder vernagelt, wodurch sie sich ähnlich wie Betonfertigteile verwenden lassen. Die erste Anlage dieser Art entsteht, wie Microsoft auf seinem Blog mitteilt, aktuell in einem Vorort von Virginia, USA.
Parallel dazu plant Microsoft, das stillgelegte Atomkraftwerk Three Mile Island in der Nähe von Harrisburg wieder in Betrieb zu nehmen. Dort ereignete sich am 28. März 1979 ein schwerer Atomunfall. Über die gesundheitlichen Folgen für die Bevölkerung wird bis heute gestritten.
Zwar stößt Atomkraft im Betrieb selbst kein CO₂ aus, allerdings verursacht die Gewinnung und Aufbereitung von Uran erhebliche Umweltschäden, und ungelöste Fragen zur Entsorgung von Atommüll bleiben bestehen.
Umweltschutzorganisationen kritisieren den Einsatz von Atomkraft als „bequeme Lösung“ für den hohen Energiebedarf und fordern Microsoft auf, stattdessen stärker in erneuerbare Energien und Energieeffizienzmaßnahmen zu investieren.