Pilotprojekt in Frankfurt

Mit Abwärme aus dem Rechenzentrum heizen

9. Juli 2021, 14:05 Uhr | Quelle: dpa / Redaktion: Lukas Steiglechner

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Neue Planung für Frankfurter Rechenzentren

Frankfurt ist ein bundesweiter Schwerpunkt für große Rechenzentren, die Platz an Unternehmen wie Google und Amazon vermieten. Home-Schooling und Online-Konferenzen in der Corona-Pandemie haben die Digitalisierung nochmals befeuert, am DE-CIX erreichte der Datenverkehr zuletzt Rekordwerte. Insgesamt zählt Frankfurt bereits mehr als 60 unternehmensunabhängige Rechenzentren von mehr als 30 Betreibern, weitere sind in Planung oder werden derzeit gebaut.

Mit weiterem Wachstum wird gerechnet. Um die Entwicklung künftig besser zu steuern, arbeitet die Stadt an einem Konzept, das nach der Sommerpause vorliegen soll, wie der Sprecher des Planungsdezernats, Mark Gellert, sagte. Die Rechenzentren sollen sich demnach in Clustern ansiedeln, auch, um die Verdrängung kleinerer Gewerbebetriebe zu verhindern.

Die Stadt will zudem erreichen, dass die Betreiber mehr in die Höhe als in die Breite bauen, um den Flächenverbrauch zu vermindern, und verlangt ansprechende Fassaden anstelle unansehnlicher Hochsicherheitsanlagen. Nicht zuletzt soll Energieeffizienz und Abwärmenutzung verlangt werden - ein Thema, das die Branche auch von sich aus nach vorne treibe, sagte Gellert.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat errechnet, dass die Rechenzentren den Stromverbrauch der Region derzeit verdoppeln. Sie müssten so energieeffizient wie möglich betrieben werden, fordert die Organisation in einem Positionspapier. Bestehende Anlagen müssten auf den aktuell bestmöglichen Stand nachgerüstet und alle Anlagen nur mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben werden. Die Abwärme müsse breit genutzt werden – nicht nur in Pilotvorhaben. Derzeit entstehe Abwärme in der Größenordnung des Heizwärmebedarfs aller Wohngebäude in Frankfurt und der Nachbarstadt Offenbach, heißt es in dem Papier.

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