Im Vergleich zu einer herkömmlichen Thermalkamera bietet der Thermalbild-Sensor den Vorteil, dass er zusätzliche Sensoren mit der thermischen Auswertung verknüpft. So entsteht ein transparentes Gesamtbild, das beispielsweise zur Brandfrüherkennung gleich vier Faktoren berücksichtigt: Thermobild, Kohlenmonoxid, Luftqualität und Raumtemperatur. Damit sind drohende Brände frühzeitig zuverlässig zu erkennen und Fehlalarme vermeidbar.
Der Thermalbild-Sensor registriert punktuelle Wärmequellen schon bei einem Glimm- oder Schwelbrand, lange bevor die erste Rauchentwicklung auftritt oder sich gar Flammen entwickeln. Auf diese Weise lassen sich Schäden vermeiden, bevor sie entstehen. Das System ist selbstverständlich DSGVO-konform, da es keine Erkennung der einzelnen Personen zulässt. Mit seinen 768 Pixeln Auflösung und dem großen Blickwinkel bis 110 Grad erweitert der Sensor den Anwendungsbereich der Brandfrüherkennung erheblich.
Diese bildgebende Überwachung und Alarmierung mit dem Wärmebildsensor hilft Unternehmensverantwortlichen dabei, bessere und schnellere Entscheidungen zur Sicherung der jeweiligen Anlage zu treffen. Um dies sicherzustellen, können sie mittels Thermalbild-Sensor Flächen von bis zu 40 Quadratmetern überwachen, und zwar in einem Messbereich von 0 °C bis über 300 °C für Alarmzwecke.
Darüber hinaus spielt die Vernetzung unterschiedlichster Sensoren eine entscheidende Rolle bei der Brandfrüherkennung. So misst beispielsweise der integrierte Luftqualitätsensor flüchtige Gase (VOC, Volatile Organic Compounds) kohlenstoffhaltiger Stoffe, die bei bestimmten Temperaturen verdunsten und zu einer Verschlechterung der Luftqualität führen.
Dank dieser zusätzlichen Information kann das System Rückschlüsse auf eine mögliche Brandentstehung ziehen und die Verantwortlichen entsprechend fundiert alarmieren. Die Integration einer solchen Lösung in die bestehende IT-Umgebung gelingt mittels Ethernet-Schnittstelle mit PoE (Power over Ethernet) einfach und kostensparend. Offene Schnittstellen wie Rest-API oder SNMP machen die Integration eines solchen Sensors in bestehende Systemumgebungen oder Cloud-Anwendungen ebenfalls möglich. Hinzu kommen außerdem eine einfache Konfiguration und Bedienung über Web-GUI und Smartphone-App, um das System intuitiv nutzbar zu gestalten.
Personenerkennung
State-of-the-Art-Sensoren erkennen Personen und deren Bewegungsrichtung – eine Eigenschaft, die zahlreiche Vorteile für Unternehmen in unterschiedlichen Einsatzgebieten verspricht.
In Eingangsbereichen von Geschäften und Büros können so beispielsweise Personenzählungen einfach umgesetzt werden. Um keine Fehlinformationen zu sammeln, blenden modernste Thermalbild-Sensoren frei definierbare Objekte aus, wie zum Beispiel Heizkörper oder andere warme Geräte. Bei einer solchen Überwachung ist selbstverständlich auch die Einhaltung der geltenden Datenschutzbestimmungen ein wesentlicher Faktor. Dies gelingt dadurch, dass keine personenbezogenen Daten wie Videobilder im System gespeichert sind.
Die Lösung behält und überträgt lediglich die reinen Wärmebilder, die keine Personenerkennung ermöglichen. Aufgrund dieser zusätzlichen Einbindung können Unternehmen auch ihren Personenschutz unterstützen und ergänzen. Denn innovative Thermalbild-Sensoren erkennen auch unbewegliche Personen und helfen so dabei, beispielsweise bewusstlose Menschen aufzufinden. Dies ist eine extrem nützliche Funktion, nicht nur in der Kranken- und Altenpflege, sondern auch im industriellen Umfeld sowie in Großraumbüros. Im Notfall sind damit solche Personen zuverlässig zu finden, die sich nicht mehr selbstständig in Sicherheit bringen können.
Mit der Vier-Faktor-Brandfrüherkennung gelingt es Unternehmen heute, die Entstehung eines Brandes so früh wie möglich zu erkennen und rechtzeitig zu verhindern. Besonders mit dem Wissen, dass mehr als 50 Prozent der Brände in technischen Anlagen durch eine fehlerhafte Elektrotechnik entstehen und sich diese ausgehend von Glimm- und Schmorbränden über Tage und Stunden entwickeln können, bietet die Überwachung der vier Faktoren Thermobild, Kohlenmonoxid, Luftqualität und Raumtemperatur entscheidende Vorteile.
Fazit
Ob Rechenzentren, Maschinen, Anlagen, Batteriesysteme, Elektroanlagen sowie Verteilungen oder Lagerstätten in der Logistik – sämtliche Unternehmensbereiche profitieren von intelligenten Multi-Sensoren. Diese heute verfügbare Technik macht die physische Absicherung unternehmenskritischer Infrastrukturen einfach und kostengünstig möglich.
Frank Neubauer ist Business Development Manager Datacenter bei Kentix, www.kentix.de.