funkschau: Funktionieren Managed-Services auch ganz ohne IT-Abteilungen in den Unternehmen?
Joachim Astel: Das IT-Personal ist weiterhin als „Retained Organization“ die ordnende Instanz für die Effizienz und Effektivität im Management mit dem Dienstleister, angefangen mit dem Vertragsmanagement, und im späteren Verlauf im IT-Service-Management, um die Service-Level-Agreements zu überwachen, Security- und Compliance-Maßgaben zu überwachen und die Innovationskraft weiter zu fokussieren.
funkschau: Welche Voraussetzungen müssen in den Unternehmen für Managed-Services erfüllt sein?
Astel: Die Anbindungen von der Firmenzentrale und den Filialen ins Dienstleister-Rechenzentrum stehen bei Nutzung von Managed-Services nunmehr im Fokus: Selbst eine kurze Störung kann hier große Verfügbarkeitseinbußen auf die Applikationen für alle Anwender bewirken. Eine Echtzeitüberwachung dieser Datenleitungen und dazu passende Service-Level-Agreements mit dem Dienstleister sind zu empfehlen.
funkschau: Welche Argumente überzeugen heute am meisten für die Auslagerung von Diensten?
Astel: Die Fokussierung auf das Kerngeschäft und eine schnelle „Time to market“ sind die zentralen Vorteile bei der Nutzung von Managed-Services durch einen externen Dienstleister. Im FoKus stehen bei unseren Kunden dabei die Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit (mit 24/7-Incident-Management), IT-Sicherheitsmanagement (nach ISO/IEC 27001) und effektive Prozesse (nach ISO/IEC 20000).
funkschau: Gibt es Managed-Services von der Stange? Welche Vorteile, welche Gefahren ergeben sich?
Astel: Typische Leistungen wie E-Mail-Services/Groupware, Backup/Storage/Archive, Betrieb von Terminal-Server-Plattformen sind heute interoperable Standardleistungen. Der passende Anbieter bietet darüber hinaus Anpassungsmöglichkeiten an die individuellen Kundenanforderung als maßgeschneiderte Lösung. Bei unseren Kunden kommen oft erhöhte Anforderungen an Security und Compliance hinzu.
funkschau: Wie verändern sich Managed-Services in der Cloud?
Astel: Cloud-Lösungen sind typischerweise hochstandardisierte Services, die sich aus standardisierten Technologien, Arbeitsprozesse und hoher Skalierbarkeit ergeben. Zunehmend im Fokus stehen darüber hinaus die Interoperabilität und Modularität zu anderen Lösungen, außerdem die Verfügbarkeit, Flexibilität, verbindliche Service-Levels und definierte Service-Abläufe.