Simultaninterview

Nachgehakt: USV-Systeme

21. Oktober 2011, 10:05 Uhr | David Ladner

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

E-Tec

Dipl.- Ing. (FH) Karl-Heinz Steffens, Geschäftsführer E-Tec Power Management

funkschau: Anschaffungskosten: Datacenter sind nicht von vornherein voll ausgebaut. Wie kann ich Überkapazitäten vermeiden und die Anschaffungskosten reduzieren?
Karl-Heinz Steffens: Um Überkapazitäten zu verhindern, ist die beste Lösung ein skalierbares Datencenter aufzubauen. Von der Energieversorgung bis zur Klimatechnik können die Module mit den Leistungsanforderungen wachsen (pay as you grow). Das bedeutet, die Investitionen dann zu machen, wenn man wächst und sichert somit zugleich auch die besten Wirkungsgrade (PUE).

funkschau: Betriebskosten: USV-Systeme werden im Datacenter über zehn und mehr Jahre verbaut. Wie halten Sie die Geräte beim Optimum der Energieeffizienz?
Karl-Heinz Steffens: Auch hier ist es wichtig skalierbar zu arbeiten. Wobei skalierbar nicht unbedingt heißt, dass man module Racks einbaut. Skalierbar können auch Blöcke von USV-Anlagen sein, die zu- oder abgeschaltet werden – je nach Leistungsbedarf. Dadurch wir sichergestellt, dass die  USV-Anlagen mit dem höchsten Wirkungsgrad arbeiten.

funkschau: Wirkungsgrad: Je höher der Wirkungsgrad desto besser die Energieeffizienz – stimmt das oder nur bei Vollast im Labor?
Karl-Heinz Steffens: USV-Anlagen sind in der Regel auf eine Auslastung von 70 bis 75 Prozent optimiert. In diesem Belastungsgrad haben Sie den höchsten Wirkungsgrad. Hier spreche ich aber von bekannten Markenherstellern. Leider gibt es immer mehr Hersteller auf dem Markt, die den Wirkungsgrad nicht richtig angeben oder die technischen Daten nicht einhalten. Papier ist geduldig.

funkschau: Überbrückungszeit: Ohne Dieselaggregate im Hintergrund – wie lange darf ein Stromausfall maximal dauern: Überbrückung bis zum Shutdown, damit  Transaktionen sauber abgeschlossen sind und die Server- und IT-Systeme nicht den Hitzetod erleiden?
Karl-Heinz Steffens: Überbrückungszeiten ohne Dieselaggregate, also auf reinem Batteriebetrieb, sollten so gewählt werden, dass die Systeme sauber runter gefahren werden können. Dabei stellt man fest, dass beispielsweise Storage-Systeme eine Stunde und mehr brauchen, um herunterzufahren. Batteriezeiten sind nicht so kostspielig. Hier etwas zu investieren ist gut angelegt.

funkschau: Green-IT: Welche Maßnahmen ihrerseits werden künftig für eine noch bessere Energieeffizienz sorgen?
Karl-Heinz Steffens: Die größten Energieeinsparungspotenziale sehe ich im Moment in der Klimatechnik. Hier kann durch indirekte oder auch direkte Freikühlung sehr viel teure Energie gespart werden. Außerdem können die Temperaturen in den Rechenzentren heraufgesetzt werden. Unsere schlüsselfertigen Datencenter sind energieoptimiert. Die Kunden bestätigen mir das immer wieder, der Verbrauch liegt sogar noch unter den Berechnungen.

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