Simultaninterview

Nachgehakt: USV-Systeme

21. Oktober 2011, 10:05 Uhr | David Ladner

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Euromicron

Karl-Josef  Hackmann,  Niederlassungsleiter der Euromicron Systems und Leiter des Euromicron Competence- Center „Datacenter
Karl-Josef Hackmann, Niederlassungsleiter der Euromicron Systems und Leiter des Euromicron Competence- Center „Datacenter
© Euromicron

funkschau: Anschaffungskosten: Datacenter sind nicht von vornherein voll ausgebaut. Wie kann ich Überkapazitäten vermeiden und die Anschaffungskosten reduzieren?
Karl-Josef  Hackmann: Ausgehend von einem maximalen Energiebedarf, inklusive Reserven und Redundanz, ist es sinnvoll die geplanten Ausbaustufen auf die Größe der USV-Anlagen zu übertragen. Plant man beispielsweise in vier Stufen, so teilt man den Energiebedarf auf vier USV-Blöcke auf. Ein weiterer Block wird zur Sicherstellung der Redundanz installiert.

funkschau: Betriebskosten: USV-Systeme werden im Datacenter über zehn und mehr Jahre verbaut. Wie halten Sie die Geräte beim Optimum der Energieeffizienz?
Karl-Josef  Hackmann: Hier helfen Energie-Management-Systeme, die bei in modularer Blockbauweise installierten USV-Systemen automatisch nicht benötigte USV-Blöcke in den Stand-by-Modus schalten, wenn beispielsweise der Energiebedarf am Wochenende im Datacenter geringer ist.

funkschau: Wirkungsgrad: Je höher der Wirkungsgrad desto besser die Energieeffizienz – stimmt das oder nur bei Vollast im Labor?
Karl-Josef  Hackmann: Auf die meisten älteren Systeme trifft dies leider zu. Aktuelle USV-Anlagen erreichen jedoch schon bei 20 bis 25 Prozent Auslastung einen Wirkungsgrad von mehr als 92 Prozent, der bei höherer Auslastung noch besser wird. Es würde sich in vielen Fällen rechnen ältere USV-Systeme gegen aktuelle USV-Systeme auszutauschen.

funkschau: Überbrückungszeit: Ohne Dieselaggregate im Hintergrund – wie lange darf ein Stromausfall maximal dauern: Überbrückung bis zum Shutdown, damit  Transaktionen sauber abgeschlossen sind und die Server- und IT-Systeme nicht den Hitzetod erleiden?
Karl-Josef  Hackmann: Die Anwendungen und betriebswirtschaftliche Argumente bestimmen, wie lang ein Stromausfall überbrückt werden muss. Bei längeren Überbrückungszeiten muss die Klimaanlage in das Notstromkonzept mit einbezogen werden. Trotzdem sollte ein Monitoring installiert werden, das bei erhöhter Raumtemperatur für einen automatischen System-Shutdown sorgt.

funkschau: Green-IT: Welche Maßnahmen ihrerseits werden künftig für eine noch bessere Energieeffizienz sorgen?
Karl-Josef  Hackmann: Einige sehr große Datacenter-Betreiber haben bereits begonnen die Temperatur in den Räumen ihrer Datacenter anzuheben, was zu erheblichen Energieeinsparungen geführt hat. Diesem Beispiel sollten alle folgen, was natürlich voraussetzt, dass nur USV-Anlagen zum Einsatz kommen, die auch oberhalb von 30°C ohne Einschränkungen zuverlässig arbeiten.

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