Simultaninterview

Nachgehakt: USV-Systeme

21. Oktober 2011, 10:05 Uhr | David Ladner

Fortsetzung des Artikels von Teil 6

Rittal

Director Product Management Data- Center bei Rittal
Director Product Management Data- Center bei Rittal
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funkschau: Anschaffungskosten: Datacenter sind nicht von vornherein voll ausgebaut. Wie kann ich Überkapazitäten vermeiden und die Anschaffungskosten reduzieren?
Jörg Kreiling: Ändern sich die Ansprüche an die Leistungsanforderungen im Rechenzentrum, können nur modular aufgebaute USV-Anlagen schnell und ohne finanzielle Überkompensation mithalten. Unsere einschubmodularen Leistungsmodule erlauben es, zum Start des RZ-Betriebs optimal abgesichert zu sein und bei wachsender Last weitere Module hinzuzufügen.

funkschau: Betriebskosten: USV-Systeme werden im Datacenter über zehn und mehr Jahre verbaut. Wie halten Sie die Geräte beim Optimum der Energieeffizienz?
Jörg Kreiling: Für eine optimale Energieeffizienz muss der Leistungsfaktor auf die Anwendungen optimiert, der Leistungsbereich zwischen 0,8 induktiv und bis 0,9 kapazitativ ausgelegt sein. USVs ohne ausgangsseitigen Transformator sind beim Wirkungsgrad deutlich gegenüber der Variante mit Trafo im Vorteil. Sie lassen sich durch die bessere Anpassung an die reale Last im perfekten Wirkungsgradfenster betreiben.

funkschau: Wirkungsgrad: Je höher der Wirkungsgrad desto besser die Energieeffizienz – stimmt das oder nur bei Vollast im Labor?
Jörg Kreiling: Ja, das stimmt, auch wenn es Fortschritte bei der Abhängigkeit von Wirkungsgrad zur Auslastung gegeben hat. USV-Anlagen sind nach wie vor am energieeffizientesten, wenn sie in einem engen Fenster nahe Volllast betrieben werden. Allerdings wirken sich heute geringere Lasten nicht mehr so dramatisch auf den Wirkungsgrad aus wie früher.

funkschau: Überbrückungszeit: Ohne Dieselaggregate im Hintergrund – wie lange darf ein Stromausfall maximal dauern: Überbrückung bis zum Shutdown, damit  Transaktionen sauber abgeschlossen sind und die Server- und IT-Systeme nicht den Hitzetod erleiden?
Jörg Kreiling: Unsere Kunden fordern in der Regel Überbrückungszeiten zwischen 8 bis 10 Minuten, um die Systeme sauber herunter fahren zu können. Bei hohen Ansprüchen an die Verfügbarkeit springt dann ein Dieselgenerator ein. Allerdings gibt es auch Anwender, die bis zu zwei Stunden verlangen und im Outdoor-Bereich können es auch acht bis zwölf Stunden Überbrückungszeit werden.

funkschau: Green-IT: Welche Maßnahmen ihrerseits werden künftig für eine noch bessere Energieeffizienz sorgen?
Jörg Kreiling: Zum einen arbeiten wir daran, die USV-Systeme noch skalierbarer zu machen, damit die Kunden so wenig Überkapazität wie möglich betreiben müssen. Auch neue Technologien wie die Brennstoffzelle werden zu Energieeinsparungen führen. Schon heute nutzen Kunden Brennstoffzellen als Ersatz für den Dieselgenerator, um längere Überbrückungszeiten zu erreichen.

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