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Expertenkommentar: Standortnachteil: hohe Stromkosten

Autor:David Ladner • 26.2.2013 • ca. 1:15 Min

Peter Knapp, Geschäftsführer von Interxion Deutschland
Peter Knapp, Geschäftsführer von Interxion Deutschland
© Interxion

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„Kritiker an den Ausnahmetatbeständen wie Jürgen Trittin liegen falsch, wenn sie davon ausgehen, dass Betreiber von Colocation-Rechenzentren durch das ´Erneuerbare Energien Gesetz´ gefördert werden. Im Gegenteil leidet Interxion, wie viele ungeförderte Unternehmen mit energieintensiven Wertschöpfungsmodellen auch, unter dem Standortnachteil der in Deutschland durch die hohen Stromkosten besteht. Der direkte Vergleich ist uns alleine schon deshalb möglich, weil Interxion über elf Landesgesellschaften in Europa verfügt, die unter diesen höchst unterschiedlichen Voraussetzungen operieren. Auch ist der Wettbewerb am Standort Frankfurt besonders intensiv, da die gesamte europäische Konkurrenz an diesem zentralen Datenumschlagplatz vertreten ist. Entsprechend fänden wir es nur richtig, als Wachstumsbranche ebenfalls von den Ausnahmeregelungen des EEG zu profitieren.

Auch trägt vor allem das Colocation-Modell, also die von verschiedenen Unternehmen gemeinsam genutzte Infrastrukturumgebung, die immer höchsten Ansprüchen an Energieeffizienz genügt, dazu bei, deutliche Stromeinsparungen zu realisieren. Der Energieverbrauch wäre deutlich größer, würden alle Unternehmen mit hohen Ansprüchen an IT-Performance ihre eigenen, oft veralteten, Rechenzentren weiter nutzen. Dies gilt vor allem beim verstärkten Einsatz von Highdensity-Installationen, die das Rückgrat der Virtualisierung und damit von Cloud-Computing bilden. Diese Technologie ist extrem effizient, jedoch auch sehr ressourcenintensiv. Es liegt im Eigeninteresse aller Rechenzentrumsbetreiber die Stromkosten niedrig zu halten, um dem Wettbewerb voraus zu sein.

Ebenso ist die Nachfrage nach Rechenzentrumsdienstleistungen wie Interxion sie anbietet kontinuierlich hoch. Sie stammt von Wirtschaftsunternehmen unterschiedlichster Branchenzugehörigkeit und Größe und ist mittlerweile ein echter Wachstumstreiber. Das Rhein-Main-Gebiet mit dem Banken- und Handelsplatz Frankfurt ist einer der weltweit bedeutendsten Datenumschlagsplätze und Frankfurt der größte Rechenzentrumsmarkt Kontinentaleuropas. Colocation-Rechenzentren gehören zu den innovativen und zukunftsstiftenden Unternehmen der Bundesrepublik. Gerade diese Eigenschaft als Wachstumstreiber sollte in der öffentlichen Diskussion mehr im Vordergrund stehen, denn die digitale Wirtschaft schafft Arbeitsplätze.“