Vor der Einrichtung eines 400G-Ethernet-Dienstes oder als Startpunkt einer Fehlersuche bietet es sich an, die 400G-Transceiver zuerst mit Hilfe eines Selbsttests auf Funktion zu prüfen. Testgeräte ermöglichen es heute, Transceiver vor dem Einbau in ein 400G-Ethernet-Netzwerkgerät einem Selbsttest zu unterziehen, um fehlerhafte Transceiver bereits vor der Aktivierung des Dienstes zu erkennen und auszusortieren. Der Optik-Selbsttest ist abhängig vom Test-Tool ein vorkonfigurierter Arbeitsablauf. Der zu testende Transceiver kommt dazu in den entsprechenden Slot. Ein kurzes optisches Patch-Kabel dient als Loopback und verbindet Sender und Empfänger des Transceivers. Ein zwischengeschaltes Dämpfungsglied kann je nach Transceiver-Typ und dessen Empfängerempfindlichkeit notwendig sein, um die Empfangsseite vor zu hohen optischen Pegeln zu schützen.
Dieser Test überprüft die Präsenz und den Pegel der optischen Signale und umfasst die Ausgabe des BER-Ergebnisses vor und nach der Fehlerkorrektur (Pre-FEC und Post-FEC). Optional ist die Fehlerrate bei Taktversatz bestimmbar (PPM-Offset-Überwachung). Der Optik-Schnelltest ermöglicht eine Gut-/Schlecht-Bewertung des Transceivers gemäß des gewählten BER-Konzepts.
Service-Activation-Test
Nach der Installation der Optiken und der Einrichtung der Ethernet-Dienste oder zur Fehlersuche ist es erforderlich, die Leistungsfähigkeit zu prüfen. Dazu eignet sich zum Beispiel das Industrie-Standard-Testverfahren RFC-2544 für die Aktivierung einzelner Ethernet- und IP-Dienste und Y.1564 für mehrere Dienstklassen wie Triple-Play (Daten, Sprache, Video). Solche Testverfahren erfassen die wichtigsten Leistungsindikatoren (Key Performance Indicators, KPIs) und stellen eine Validierung sicher.RFC-2544