VSP ist eine vollständige Netzwerkservices-Lösung für Multi-Tenant-Cloud-Datacenter. Sie besteht aus folgenden drei Schlüsselkomponenten:
Durch diese drei Schlüsselelemente partizipiert VSP offen in der Service-Plane, der Control-Plane und der Forwarding-Plane des Datacenter-Netzwerks. VSP abstrahiert die Definition vollständig und automatisiert die Instanziierung der erforderlichen Netzwerkservices. Dazu nutzt die Lösung eine IT-zentrische Sicht auf Policies (pro Tenant), Applikationspräferenzen und Netzwerkservice-Anforderungen. VSP bietet vollständige Programmierbarkeit über Applikations- und Netzwerk-APIs und virtualisiert und automatisiert die existierende Infrastruktur einschließlich Bare-Metal.
In der auf VSP basierenden Cloud-Services-Infrastruktur können Enterprise-Administratoren, die eine neue Cloud-Applikation zur Verfügung stellen wollen, ihre Netzwerkservices-Anforderungen in klarer, IT-freundlicher Sprache designen. Enterprise-Zugriff und Sicherheitsrichtlinien definieren sie in der vertrauten Sprache von Zonen, Domänen und Benutzergruppen. Sobald die Netzwerkservices designt sind, lassen sie sich leicht viele Male replizieren. Änderungen an Sicherheitsrichtlinien oder Netzwerkparametern lassen sich durch einen Knopfdruck auf eine Vielzahl von Benutzern gleichzeitig anwenden.
Sind Netzwerkservices-Anforderungen und Richtlinien definiert, muss die Konnektivität instanziiert werden. Rechen- und Speicherressourcen lassen sich heute zwar dynamisch aufrufen, aber große Verzögerungen bei der Einrichtung der Netzwerkkonfigurationen sind die Regel. VSP beseitigt diese Verzögerungen durch die automatische Instanziierung der erforderlichen Konnektivität mit definierten Richtlinien und Netzwerkfähigkeiten. So werden Netzwerkservices sofort verfügbar, gemeinsam mit den Rechen- und Speicherressourcen.
Sind Services erst einmal etabliert, dann muss sich das Datacenter-Netzwerk dynamisch anpassen, um mit der Evolution von Apps Schritt zu halten. VSP entdeckt und beantwortet die Erzeugung oder Abschaltung virtueller Maschinen und passt die Netzwerkservices im Einklang mit den vorgegebenen Richtlinien an. Dies gilt auch für das Verschieben virtueller Maschinen, und zwar unabhängig von Einschränkungen durch Racks, Cluster oder Zonen. Die Lösung entfernt diese künstlichen Grenzen und befähigt das Netzwerk, auf Verschiebungen durch das Datacenter und selbst über Datacenter hinweg zu antworten. Diese uneingeschränkte Bewegungsfreiheit virtueller Maschinen und die sofortige Herstellung von Netzwerkkonnektivität erhöht die Flexibilität und Effizienz von Datacenter-Ressourcen deutlich.
Datacenter-Netzwerkservices skalieren mit den Anforderungen. Konnektivität zu VPN-Services gewährleistet, dass Unternehmensstandorte und Datacenter Teil einer nahtlosen Fabric sind. Für Hybrid-Cloud-Service-Angebote ist das essenziell. In vielen Fällen möchten Unternehmen bestimmte Datenbanken und Server innerhalb der eigenen privaten Infrastruktur halten, um maximale Sicherheit oder Compliance zu gewährleisten. Nuage integriert diese Schlüsselanforderung durch nahtlose Verbindung mit Ethernet- oder IP-VPNs (Layer-2- oder Layer-3-VPNs).
Die Servicedefinition ist für jeden Tenant mit allen erforderlichen Controls und relevanten Ansichten des Netzwerk-Slices einstellbar und lässt sich in Form von Templates vorgeben. Eine programmierbare Analytics-Engine mit Echtzeit-Alerts und Verarbeitung historischer Daten bietet tiefen Einblick in die Performance des Netzwerks.
Trials von VSP starteten in Europa und Nordamerika im April. Zu den ersten „Versuchskunden“ zählen der britische Cloud-Service-Provider Exponential-e, der französische Telekom-Service-Provider SFR, der kanadische Telekom-Service-Provider Telus sowie der führende US-Healthcare-Provider University of Pittsburgh Medical Center. Die weltweite kommerzielle Verfügbarkeit soll in diesen Wochen erfolgen.