Der bevorzugte Lösungsweg führt über die dezentrale Bereitstellung der Daten über eine zentrale Content-Plattform. Eine solche revisionssichere Plattform bietet auch den Vorteil, dass kein dediziertes Backup nötig ist, da die Daten wie in einem WORM vorgehalten werden. Entscheidend ist jedoch, dass die dezentralen Elemente auch offline funktionieren, ohne dass die Datenkonsistenz gefährdet ist:
Alle Daten werden ständig am Edge-Ende zwischengespeichert, das Core-Ende hält alle Daten immer im Backup; steht genug Bandbreite zur Verfügung, wird der Cache-Inhalt übermittelt und abgeglichen. Die Definition der Bandbreitenparameter erfolgt über die Festlegung bestimmter Schwellenwerte. Ein großzügiger Pufferspeicher übernimmt am Edge-Ende sorgt dafür, dass die letztgenutzten und häufig verwendete Daten stets offline zur Verfügung stehen. Je nach Konfiguration und Bedarf kann die Kapazität eines solchen Offline-Speichers am Filialstandort durchaus bis in den Petabyte-Bereich vorstoßen.
Ein derartiges Konzept ist ideal geeignet für Colocation-Ansätze, denn es bietet Hochverfügbarkeit bei hoher Skalierbarkeit an den Außenstellen beziehungsweise für angeschlossene Nutzer. Die Anzahl der User kann dabei vom einstelligen bis in den hohen dreistelligen Bereich gehen. Somit erhalten auch kleine Niederlassungen oder über einen Provider angeschlossene KMUs Enterprise-Leistungen aus der zentralen Core-Stelle, ohne dass ein entsprechender Aufwand anfiele. Die hohe Performance gewährleistet ein automatisiertes Load-Balancing zwischen den einzelnen Mandanten, das Spitzenlasten in der zentralen Stelle dorthin verteilt, wo Kapazität brachliegt. Die Administration eines solchen Systems erfolgt vom bereitstellenden IT-Hauptquartier aus, einschließlich Backup – die Sicherung vor Ort in den Außenstellen entfällt, und keiner der dortigen Mitarbeiter muss sich mit einer DVD in der Hosentasche auf den Weg nach Hause machen. Eventuell nötige Rücksicherungen übernimmt ebenfalls der zentrale Service-Provider.
Selbst die Umstellung auf ein solches Colocation-Konzept ist mit einer derartigen Infrastruktur schnell und einfach möglich. Die vorhandene Umgebung wird dabei lediglich um die – sich vollständig integrierende – Core-Edge-Appliance ergänzt und in die Applikation und deren Umgebung eingebettet. Die Appliance ist dabei voll transparent zu den vorher zu analysierenden Applikationen. Die wenigen Arbeitsschritte vor Ort bei internen oder externen Kunden können auch Laien durchführen: Es muss lediglich der neue Knoten an den gekennzeichneten Schnittstellen verbunden werden, alles andere erledigt die Außenstellenverbindung selbsttätig – von der Erkennung des Betriebssystems über eventuell anstehende Updates bis hin zur automatischen Replizierung der Daten und der Durchführung der Backups. Darüber hinaus stehen teils auch Software-Appliances zur Verfügung, so dass die Installation von Hardware in bestimmten Umgebungen nicht erforderlich ist. Auch ist es nicht nötig, einen eigenen Server aufzusetzen. Damit erfüllt ein solches Konzept die gestellten Voraussetzungen nach niedrigen Kosten, zumal die Kosten für die erforderlichen Bandbreiten entsprechend gefallen sind. Neben diesen grundsätzlichen Fortschritten ergeben sich weitere positive Nebeneffekte, wie das bessere Datenmanagement bei Standorten beziehungsweise Außenstellen in unterschiedlichen Zeitzonen. Die Services lassen sich von der Zentrale über einen Timer nicht nur on-, sondern auch nearline durchführen, so dass auch hier die Datenkonsistenz jederzeit gewährleistet ist. Zudem sind solche Infrastrukturen so flexibel, dass nach erstem Aufsetzen weiterhin Änderungen auch im laufenden Betrieb möglich sind. Dieses Grundkonzept ist erweiterbar um eine sichere File-Sharing-Komponente, die als Modul einen Dateiaustausch über Internet oder Smartphone ermöglicht.
Daten-Life-Cycle automatisiert und offline beherrschen
Wie eingangs erwähnt sind zu hohe Kosten ein Thema, das die IT seit Anbeginn begleitet. Gerade KMU haben zwar in der Regel gut ausgebildete Mitarbeiter in ihren IT-Teams, doch nur selten genug von ihnen. Die Herausforderung lautet also, Daten über den gesamten Lebenszyklus hinweg möglichst automatisiert zu beherrschen – bei möglichst niedrigen Kosten. Manuelle Eingriffe bei der Bereitstellung der Informationen sind darum doppelt gefährlich, bergen sie doch neben unnötigem Aufwand auch die Gefahr von Fehlern. Colocation-Ansätze bringen hier Abhilfe: Sie stellen IT-Leistungen für Außenstellen oder externe Kunden – typischerweise KMUs – bei niedrigen Kosten zur Verfügung und befreien die Nutzer an den Außenstellen von beinahe jeglichem Administrationsaufwand.