Grafische Schnittstelle für Konfiguration und Management
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- Grafische Schnittstelle für Konfiguration und Management
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- Fazit
Die Konfiguration des Switches erfolgt entweder über eine grafische Browser-Schnittstelle oder über die Befehlszeile. Die grafische Schnittstelle ist übersichtlich und leicht zu bedienen; für mit Cisco-Systemen unerfahrene Administratoren ist sie sicher eine Erleichterung gegenüber der sonst üblichen CLI-Schnittstelle zur Konfiguration des Cisco-IOS. So weit, so gut. Nun haben wir irgendwo im Data-Sheet zur Serie 500 gelesen, dass sich die Switches auch ohne große IT-Abteilung einfach bereitstellen und verwalten lassen. Die Betonung liegt hier eindeutig auf „große“, denn ganz ohne mindestens einen erfahrenen Netzwerkprofi geht es auch mit dieser grafischen Schnittstelle nicht. Die Small-Business-Switches mögen auf kleinere Unternehmen zielen, deshalb handelt es sich aber keinesfalls um Plug-and-Play-Systeme, die ein „Nebenbei-ITler“ verkabelt, einschaltet und dann vergisst. Ja, unter Umständen kann es so funktionieren. Aber wem das genügt, der braucht nicht wirklich einen Cisco-Small-Business-Switch, sondern der ist vermutlich mit einem „Hundert-Euro-Fünfzig-Switch“ aus dem Media-Markt ausreichend bedient. Bei den Small-Business-Switches geht es um mehr: VLAN, Inter-VLAN-Routing, Sprach-VLAN, QoS und Port-Security sind einige Stichworte. Die grafische Schnittstelle erleichtert den Einstieg, aber es bedarf trotzdem eines Administrators, der weiß, was er warum und wie zu konfigurieren hat, zumal es in der Dokumentation leider kein durchgängiges Beispielsetup gibt, geschweige denn mehrere unterschiedliche Szenarien. So schön wie sie ist, hat die grafische Schnittstelle doch einen Nachteil: Beim Wechseln zwischen verschiedenen Konfigurationsfenstern kommt es häufig zu Verzögerungen, weil das System einige Daten zu verarbeiten hat. Gewöhnungsbedürftig für Nicht-Cisco-Kenner ist außerdem, dass Konfigurationsänderungen zunächst nur für die aktuelle Switch-Konfiguration im Arbeitsspeicher (die Running-Config) gelten. Sollen sie auch nach einem Neustart erhalten bleiben, sind sie explizit zu speichern (in der Startup-Config).
Der Switch lässt sich wie erwähnt auch über die Befehlszeile konfigurieren und verwalten. Diese CLI gleicht der, die für Catalyst-Switches zur Verfügung steht, sie ist aber weder identisch noch einfacher anzuwenden. Ein möglicher Grund für die Unterschiede könnte sein, dass Cisco auf diese Art und Weise Catalyst-Kunden bei der Stange halten will, die vielleicht eher mehr für einen neuen Catalyst-Switch ausgeben, statt sich mit neuen CLI-Kommandos vertraut zu machen. Jedenfalls ist es sehr ärgerlich, dass altvertraute Cisco-IOS-Kommandos wie „enable“ nicht funktionieren - wer diese Kommandos im Schlaf beherrscht, wird also häufig fluchen. Wer die Befehlszeile nutzen möchte, kann einfach ein Terminal oder einen PC mit Terminalprogramm über das mitgelieferte Kabel an den Konsolen-Port des Switches anschließen. Möglich ist auch ein Zugriff via Telnet oder SSH, falls eingeschaltet.