United Storage vereinfacht das Storage-Management - aber es kann teuer werden

Symantec will sich durch Herstellerunabhängigkeit profilieren

12. Juni 2007, 22:55 Uhr |

Um der verstärkten Konkurrenz im Storage-Geschäft zu begegnen, will sich Symantec mit seinen Speicherprodukten vor allem als Anbieter für heterogene Systemlandschaften profilieren. "Jeder Storage- oder Systemanbieter hat hervorragende Management-Tools in seinem Portfolio, aber diese sind zumeist nur für die eigene Systemlandschaft geeignet," so Kris Hagerman, Chef der Data-Center-Gruppe bei Symantec, die aus dem Aufkauf von Veritas hervorgegangen ist.

Als einheitliche Lösung für das gesamte Storage-Management hat das Unternehmen jetzt United Storage auf den Markt gebracht, mit dem Ziel extrem heterogene Plattformen verwaltbar zu machen. In dieser Suite wurden die Symantec-Produkte Netbackup, Storage Foundation und Enterprise Vault zusammengefügt. Dies vereint die Bereiche Datensicherheit, Speicherverwaltung und Archivierung in einer einheitlichen Metaebene für alle Arten von Betriebssystemen und Speichereinheiten.

Wie weit reichend das Management damit geht, zeigte Hagerman in seiner Keynote auf der Vision-Konferenz in Las Vegas, wo er von einer Konsole aus das Backup für ein Vmware- und ein Windows-System anstoßen konnte.

Ein weiterer Aspekt von United Storage ist die Verbesserung der Speichernutzung. Symantecs Untersuchungen zufolge wird gegenwärtig nur 30 bis 35 Prozent der installieren Speicherkapazität genutzt. "Wegen manglender Transparenz und auch aus Bequemlichkeit werden häufig neue Speichersysteme angeschafft, obwohl es noch genügend freie Kapazität im eigenen System gibt," berichtet Hagerman über seine Erfahrungen mit Kunden sowie über die Ergebnisse seines Forschungsteams.

Doch Symantec liefert hier nur die ersten beiden Schritte, nämlich die Transparenz und die Möglichkeit der Rekonfiguration – weitere Maßnahmen wie Storage-Virtualisierung oder ein automatisches Storage-Balancing finden nicht statt. Auch weitere Systemmanagement-Funktionen, wie Load-Balancing oder Patching sind nicht enthalten und werden auch durch den Neuerwerb Altiris nicht hinzukommen. "Wir haben nicht vor, ein komplettes Systemmanagement wie Unicenter oder Tivoli zu schaffen," sagt Greg Butterfield, Chef der weiterhin selbstständigen Altiris-Geschäftseinheit.

Ein weiterer Aspekt von United Storage ist die Synchronisation der Geschäftsanforderungen mit dem zugehörigen Speicherbedarf beziehungsweise das Weiterbelasten entsprechender Kosten. Während es relativ leicht ist, für jede Applikation die installierte Speicherkapazität zu ermitteln und damit die zugehörigen Kosten festzusetzen, erweist sich dies bei der Wahl der indirekten Mittel wie beispielsweise der zugehörigen Managementsoftware schon als wesentlich schwieriger. Aus diesem Grund bietet Symantec United Storage wahlweise auch zu einem Preis pro TByte an. "Unsere Kunden sind es gewohnt, in Dollars pro TByte zu denken, und mit unserem neuen Preismodell adressieren wir diesen Aspekt. So vereinfachen wir die Lizenzierung und die Kalkulation bei unseren Kunden erheblich," so Hagerman.

Damit wird die Kalkulation auf jeden Fall leichter und transparenter – aber vermutlich auf Dauer auch wesentlich teurer, denn laut IDC wächst der Speicherbedarf derzeit jährlich um knapp 60 Prozent – entsprechend wachsen auch die Lizenzgebühren. Hinzu kommt, dass bei der Hardware die Kosten pro TByte kontinuierlich fallen, sodass die Storage-Budgets bei weitem nicht um 60 Prozent zulegen müssen. Es ist jedoch höchst unwahrscheinlich, dass Symantec bei der Software ähnliche Produktivitäts- und Kostenvorzüge erzielen kann, wie es die Speicherhersteller schaffen.

Harald Weiss/wg


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