Startseite > Datacenter & Verkabelung > Und weg damit – aber sicher

Vergleichstest: Sechs Datenlöschprogramme

Und weg damit – aber sicher

8. November 2011, 13:17 Uhr | Dirk Jarzyna, Redaktion funkschau

Fortsetzung des Artikels von Teil 7

Miray Software HDShredder 3.8

Free-, Basic-, Standard-, Professional- und Enterprise-Version: Das ist für unseren Geschmack etwas zu viel des Guten, hier muss der potenzielle Kunde zu viel vergleichen. Die für die Privatnutzung kos-tenlose Free-Version dient ausschließlich zur schnellen Löschung kompletter Medien bis 2 TByte. Einzelne Partitionen oder gar ausgewählte Dateien und Ordner lassen sich damit nicht beseitigen. Selbst für umsonst ist das nicht viel Funktionalität.

Konzentrieren wir uns also auf die rund 40 Euro teure Standard-Version, weil diese preislich ungefähr mit den anderen kommerziellen Produkten vergleichbar und vom Hersteller als erste Version für den Einsatz in Firmen und Organisationen vorgesehen ist. Diese Version erlaubt eine Hochsicherheitslöschung (so der Hersteller) kompletter Medien und einzelner Partitionen unter Verwendung auswählbarer internationaler Löschstandards. Von diesen Standards unterstützt das Produkt 15 an der Zahl, darunter die Methoden von Gutmann, dem DoD und das deutsche VSITR. HD-Shredder-Standard arbeitet mit iterativen und zufälligen Löschmustern. Erst ab der teureren Professional-Version ist es den Benutzern möglich, eigene Löschmuster zu definieren, die das Programm dann in bis zu 398 Durchgängen nutzt.

Das Produkt arbeitet mit vielen unterschiedlichen Medien zusammen, darunter IDE-, ATA-, SATA-, eSATA- und SCSI-Festplatten, Compact-Flash über IDE, USB-Festplatten und -Sticks, SD/MMC, Firewire-Platten, SAS und RAID. Das HD-Shredder-Softwarepaket enthält neben einem selbstbootenden Programm ein unter Windows-XP, -Vista, Windows-7 und Windows-Server ausführbares Programm. Das selbstbootende Programm gestattet die Bearbeitung der Datenträger unabhängig vom eingesetzten Betriebssystem beziehungsweise auch bei beschädigtem Betriebssystem. Funktional sind beide Programm identisch. Eine bootende CD oder Diskette ist unter Windows mit wenigen Handgriffen erstellt, Disketten- und ISO-Images sind im Paket enthalten.

Eine besondere Installation der Software ist nicht erforderlich, nach dem Herunterladen und Entpacken lässt sich HD-Shredder direkt unter Windows starten. Der Anwender hat nach dem Start zunächst die Wahl, das Programm direkt unter Windows zu verwenden oder ein Bootmedium zu erzeugen. Die grafische Benutzerschnittstelle sieht auch unter Windows etwas altbacken aus, ist aber übersichtlich und einfach anwendbar. Im Prinzip handelt es sich dabei um einen einzigen Assistenten, der den Benutzer nacheinander durch folgende Schritte führt: Auswahl des Löschbereichs (Laufwerk oder Partition), Auswahl des zu löschenden Mediums, Auswahl des Löschverfahrens und Einstellung einiger Optionen. Bei der Auswahl des Löschverfahrens handelt es sich um die Selektion des zu nutzenden Standards und der Anzahl der Durchgänge. Bei den Optionen handelt es sich im Wesentlichen um Einstellungen, welche die Geschwindigkeit erhöhen, beispielsweise die Anzeige einer Lösch-animation. Als zusätzliche Features bei der Auswahl des zu löschenden Mediums bietet das Programm noch einen Hex-Disk-Editor sowie einen Geschwindigkeitstest. Dieser Test ist allerdings nicht super genau, weil er lediglich die Lesegeschwindigkeit misst. Die Zeit, die der eigentliche Löschvorgang braucht, wird sicher vom gemessenen Testergebnis abweichen.