Vergleichstest: Sechs Datenlöschprogramme

Und weg damit – aber sicher

8. November 2011, 13:17 Uhr | Dirk Jarzyna, Redaktion funkschau

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Appsmaker DataErasePro 1.0

„Liebt jeder Benutzer: Unmissverständliche Benutzerschnittstellen wie bei Dataerase-Pro.“
Unmissverständliche Benutzerschnittstellen.
© Appsmaker

Die kostenlose Basic-Version von Data-Erase ist tatsächlich gut für Privatanwender geeignet, denn schon sie erlaubt neben einfachem Überschreiben ein sicheres Löschen mit der DoD-5220-22.M-Methode. Außerdem lässt sie nicht bereits nach dem ersten Einsatz den Wunsch nach zusätzlichen und dann auch kostenpflichtigen Features und Funktionen aufkommen. Die rund zehn Euro kostende Advanced-Ver-sion bietet im Grunde nur zusätzliche Löschverfahren und die Möglichkeit, eigene Löschmuster zu definieren. Erst die 30 Euro teure Pro-Version ist für professionelle Nutzer freigegeben. Sie enthält sämtliche Funktionen der beiden anderen Versionen, zusätzlich ermöglicht sie die Erzeugung bootfähiger Medien – CDs und USB-Sticks – zum Löschen gesamter Systeme einschließlich Systempartition. Wer signierte Löschprotokolle wünscht oder vorhalten muss und/oder Premium-Telefonsupport möchte, kommt ebenfalls um Data-Erase-Pro nicht herum, da Basic und Advanced diese Features nicht bieten.

Data-Erase läuft unter allen gängigen Windows-Versionen (32 und 64 Bit) ab Windows-XP. Als weitere Systemvoraussetzung nennt der Hersteller eine Mindestbildschirmauflösung von 1024 x 768 sowie das Vorhandensein des Internet-Explorers ab Version 7. Das verstehen wir nicht, weil das Programm erstens auch bei einer Auflösung von 800 x 600 einwandfrei funktionierte und es zweitens augenscheinlich überhaupt keinen Web-Browser nutzt. Ein Web-Browser ist zwar für die Anzeige der Hilfe notwendig, aber dafür tut es auch jeder andere beliebige Browser. Aber gut, diese Systemvoraussetzungen zu erfüllen, dürfte kein Problem sein. Data-Erase arbeitet zusammen mit IDE, ATA, SATA, eSATA, Flash, Memory-Cards und USB-Sticks. Allerdings unterstützt das Programm auf diesen Datenträgern lediglich die Dateisysteme FAT und NTFS. Das Programm löscht einzelne Dateien, Ordner, Partitionen, vollständige Laufwerke und freigegebenen Speicherplatz.

Data-Erase ist in zwei Minuten installiert und mit einem Klick auf das optionale Desktop-Symbol rasch gestartet. Eine nett designte, übersichtliche und für durchschnittliche Mitteleuropäer unmissverständliche Benutzeroberfläche nimmt den Anwender in Empfang. Dort wählt er zunächst aus, was er von Data-Erase gern gelöscht hätte, beispielsweise „freien Speicher“. Ist die Auswahl getroffen, startet jeweils eine Art Assistent, welcher den Benutzer durch die weiteren Schritte führt. Im Fall des „freien Speichers“ wäre das zunächst die Wahl des zu bearbeitenden Datenträgers und dann des zu nutzenden Löschverfahrens. Das Programm (Pro) offeriert unter anderem Zufallswerte mit einem Durchlauf, VSITR mit sieben und Gutmann mit 35 Durchläufen. Es folgt noch eine Sicherheitsabfrage, nach deren Bestätigung es dann sofort los geht. Jeder Löschvorgang mit der Pro-Version erzeugt eine digital signierte Logdatei. Das Programm bietet dem Benutzer die Möglichkeit zu prüfen, ob die Signatur gültig ist oder die Datei modifiziert wurde.

Beim Löschen ausgewählter Dateien und/oder Ordner ist angenehm, dass sie zuvor nicht erst mit Windows-Funktionen gelöscht werden müssen – Data-Erase macht das in einem Vorgang. Selektiert der Benutzer Dateien beziehungsweise Ordner auf Speichermedien wie Flash-Drives, dann macht das Programm ihn darauf aufmerksam, dass nach Beendigung des Löschvorgangs der auf dem jeweiligen Datenträger freigegebene Speicherplatz nochmals mit Data-Erase gelöscht werden sollte. Nur so kann der Benutzer gewährleisten, dass das Programm alle Spuren der Daten tatsächlich zuverlässig vernichtet. Dies trifft ebenfalls zu, wenn der Benutzer den kompletten Datenträger für den Löschvorgang selektiert. In diesem Fall wäre es vielleicht angebracht und für den Benutzer bequemer, wenn Data-Erase sofort den Speicherplatz überschreiben würde.


  1. Und weg damit – aber sicher
  2. Microsoft Cipher
  3. Fazit: Microsoft Cipher
  4. Appsmaker DataErasePro 1.0
  5. Fazit: Appsmaker DataErasePro 1.0
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  7. Fazit: Heidi Computer Eraser 6.0.8
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  12. Paragon DiskWiper 10
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