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Vergleichstest: Sechs Datenlöschprogramme

Und weg damit – aber sicher

8. November 2011, 13:17 Uhr | Dirk Jarzyna, Redaktion funkschau

Fortsetzung des Artikels von Teil 11

Paragon DiskWiper 10

Diskwiper-10-Personal entfernt Daten sicher von Datenträgern, die mit NTFS, FAT16, FAT32, Linux-Ext2 und -Ext3, Reiser-FS oder Apple-HFS formatiert sind. Diese Aufzählung lässt vermuten, dass das Programm neben Windows-Betriebssystemen auch Linux und Apple-Systeme unterstützt. Diese Vermutung ist richtig, allerdings sind vollständig mit grafischer Benutzerschnittstelle und allem Drum und Dran nur Windows-7, -Vista und -XP sowie Windows-Server-2003 und -2008 unterstützt, andere Systeme erfordern eine spezielle DOS- oder Linux-basierte Löschdisk, die Diskwiper aber einfach erzeugt. Eine solche Lösch-CD leistet auch bei Windows-Systemen gute Dienste, beispielsweise dann, wenn der zu löschende Computer nicht mehr booten mag. Das Programm unterstützt auch neuere, GPT-formatierte Festplatten, außerdem natürlich PC-Kartenspeicher, USB 1.x/2.0, Firewire etc. sowie alle RAID-Level von SCSI-, SATA- und IDE-Geräten.

Am einfachsten und schnellsten erhält der Kunde das rund 30 Euro kostende Programm über den Online-Shop der Paragon-Software-Website. Nach dem Herunterladen der rund 78 MByte großen Setup-Datei ist Diskwiper schnell und einfach installiert. Die minimalen Systemanforderungen sind mit einem 300-MHz-Prozessor, 256 MByte RAM und 120 MByte verfügbarem Festplattenspeicher nicht der Rede wert.

Nach dem Start des Programms zeigt sich dem Benutzer eine ansprechend gestaltete und leicht zu bedienende grafische Benutzerschnittstelle, die eine Liste der vorhandenen Datenträger und einige Details des selektierten Datenträgers präsentiert. In einem Auswahlmenü stehen die Optionen „Wipe Disk oder Partition“ und „Wiping Media Builder“ zur Verfügung. Alternativ wählt der Benutzer die gewünschten Funktionen in der Symbol- oder Menüleiste. Bei den meisten Funktionen startet ein Assistent, der den Benutzer unfallfrei durch die notwendigen Schritte führt. Möchte der Benutzer keine vollständige Platte oder Partition sicher löschen, sondern nur einzelne Dateien oder Ordner, dann muss er diese Daten wie bei Microsofts Cipher zunächst mit den entsprechenden Funktionen des jeweiligen Betriebssystems löschen. Anschließend teilt er Diskwiper mit, dass lediglich der auf dem Datenträger freigegebene Bereich sicher zu löschen ist.

Wie Cipher nimmt sich auch Diskwiper dann den kompletten freien Bereich vor und nicht etwa nur den, welchen die zuvor „normal“ gelöschten Daten belegten. Damit ist zu erklären, warum das Programm so lange braucht. Mit vier Stunden und 36 Minuten war Diskwiper bei unserer 460-GByte-Platte sogar noch einen Tick langsamer als Cipher. Allerdings löscht das Programm unter Nutzung des Standard-Paragon-Algorithmus mit vier Durchgängen die Daten auch besonders gründlich. Wem das zuviel oder vielleicht sogar zu wenig ist, der kann sich optional seinen eigenen Algorithmus basteln und die Anzahl der Durchläufe frei konfigurieren. Die rund viereinhalb Stunden wurden ohne Verify gemessen. Wer den Löschvorgang verifizieren lassen möchte, was eigentlich voreingestellt ist, der muss mit deutlich mehr Zeit planen.

Ist eine noch höhere Sicherheit erforderlich, als Diskwiper-10-Personal bietet, dann hilft „DiskWiper 10 Professional“. Das rund 120 Euro kostende Programm bietet gleich elf verschiedene Löschstandards, darunter international anerkannte und militärische Standards.

Diskwiper-10-Personal bietet viele Zusatzfunktionen, darunter einige Funktionen für das Management von Partitionen (Erzeugen, Formatieren, Löschen), eine Aktualisierung des MBRs, einen Platten-Surface-Test, einen Sektoren-Editor und eine Integritätsprüfung für das Dateisystem.