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Vergleichstest: Sechs Datenlöschprogramme

Und weg damit – aber sicher

8. November 2011, 13:17 Uhr | Dirk Jarzyna, Redaktion funkschau

Fortsetzung des Artikels von Teil 9

O&O Software SafeErase 5

Safe-Erase 5 in der getesteten Professional-Edition demonstrierte eindrucksvoll, dass ein Datenlöschprogramm auch bei vielen Löschdurchläufen sehr schnell sein kann ohne dabei die Sicherheit aufs Spiel zu setzen. Zudem glänzte das Produkt mit einem einfachen Setup und einer unkomplizierten grafischen Benutzerschnittstelle, die den Anwender keine Rätsel lösen lässt.

Um beim Vergleich mit der Geschwindigkeit der anderen Testprobanden fair zu bleiben, ist zu sagen, dass Safe-Erase seinen Geschwindigkeitsvorteil nur ausspielt, wenn nicht komplette Datenträger oder Partitionen, sondern ausgewählte Dateien und/oder Ordner zu löschen sind. Dann nämlich konzentriert sich das Programm tatsächlich nur auf diese Dateien und Ordner beziehungsweise den Speicherplatz, den sie zuvor belegten, und lässt den restlichen freien Speicherplatz unangetastet. Klar, dass dann das sichere Löschen von vielleicht gerade mal 5 GByte selbst bei 35 Durchläufen eine Sache von Minuten ist, während andere Programme durchaus Stunden auf großen Festplatten herumrattern. Es liegt uns fern, dieses Vorgehen als unfairen Trick zu betrachten, denn diese Art des Löschens liegt eigentlich auf der Hand und wir waren überrascht, sie nicht in allen getesteten Datenlöschprogrammen implementiert zu finden. Einige andere Hersteller, darunter Microsoft und Paragon, verzichten damit auf eine Art Ad-hoc-Löschen. Es geht ja nicht immer darum, eine komplette Festplatte zu schreddern, weil der Rechner, in dem sie steckt, entsorgt oder verkauft werden soll. Häufig möchte ein Anwender nur ein paar Dateien oder Ordner so löschen, dass keine Spuren davon zurück bleiben, und den PC dann weiter benutzen. Kein Anwender wird sich freuen, in solchen Fällen stundenlang warten zu müssen, weil das Löschprogramm komplette Festplatten bearbeitet. Und automatische Löschvorgänge in der Nacht sind nicht immer ein Alternative.

Safe-Erase ist auch eines der wenigen Datenlöschprogramme, die nicht verlangen, dass der Anwender die zu vernichtenden Daten zuerst ganz normal mit den Funktionen löscht, die das Betriebssystem dafür vorsieht. Mit Safe-Erase selektiert der Anwender einfach Dateien und Ordner, die nach wie vor im Dateisystem exis-tieren, in der grafischen Benutzerschnittstelle des Programms und schickt sie dann in den Schredder. Natürlich bietet das Programm trotzdem Funktionen zum Löschen des freien Speicherplatzes, des gesamten Rechners und kompletter Festplatten und Partitionen. Apropos freier Speicherplatz: Safe-Erase enthält eine Analyse-Funktion, die den Rechner nach Dateien durchsucht, die ein Sicherheits-risiko darstellen können. Dabei handelt es sich in der Regel um Dateien, die zuvor nur „unsicher“ gelöscht wurden. Solche Dateien sind zwar im Dateisystem nicht mehr vorhanden, der Speicherplatz, den sie zuvor belegten, wurde aber noch nicht überschrieben. In der Liste der „Risiko-Dateien“ tauchen außerdem temporäre Dateien und Cookies auf. Safe-Erase listet alle diese Dateien sauber und ordentlich auf und löscht sie auf Wunsch sicher mit einem Mausklick.

Das Programm kennt sechs Methoden zum sicheren Löschen vertraulicher Daten. Die einfachste Methode überschreibt lediglich mit Nullen. Die anderen Methoden, von der niedrigsten bis zur höchsten Sicherheitsstufe, unterscheiden sich einerseits in der Anzahl der Löschdurchläufe, andererseits im genutzten Löschalgorithmus. Stellt der Anwender niedrigste Sicherheit ein, dann führt das Programm einen Durchlauf durch, bei dem es mit Zufallsdaten überschreibt. Die höchste Sicherheit erreicht das Programm mit 35 Durchläufen unter Verwendung des Gutmann-Algorithmus.