Eine weitere Alternative für das Switching im Datacenter besteht im Einsatz eines einzigen virtuellen Switches. Dies ermöglicht den Herstellern von Switches die Implementierung eines Routings innerhalb eines Switch-Clusters. Dadurch wird immer die optimale Route zwischen zwei Switches genutzt und gleichzeitig können alle Verbindungen zwischen den Switches aktiv arbeiten.
Ein solcher virtueller Switch agiert gegenüber anderen Switches oder Endgeräten wie ein normaler Switch und ist daher interoperabel mit den Komponenten anderer Hersteller. Brocade, Extreme, HP oder Juniper planen oder verfügen bereits über eine virtuelle Switch-Lösung. Das größte Problem bei diesem Lösungsansatz besteht jedoch darin, dass diese Komponenten meist Cluster-intern auf proprietären Standards basieren. Daher funktionieren diese Lösungen nur innerhalb einer Herstellerwelt und ein Lieferantenwechsel beziehungsweise das Mischen von Komponenten unterschiedlicher Hersteller wird unmöglich. Auch die Anzahl der im virtuellen Switch-Cluster verbundenen Switches ist derzeit noch recht beschränkt. Momentan lassen sich zwischen 9 bis 11 Switches zu einem virtuellen Switch verknüpfen.
Viele Anbieter nutzen den virtuellen Switch als Sprungbrett zu einer TRILL- oder SPB-basierten Lösung. Es werden bereits erste Produkte an die Kunden ausgeliefert und gleichzeitig wird an der Implementierung der Standardlösung (TRILL oder SPB) gearbeitet. Somit wird aus einem virtuellen Switch langfristig eine große RBridge oder eine virtuelle Shortest-Path-Bridge. Der Vorteil dieses Ansatzes besteht darin, dass sich innerhalb des virtuellen Switches die Einzelkomponenten automatisch konfigurieren.