Impossible Cloud wurde im Jahr 2021 von Kai Wawrzinek (CEO) und Christian Kaul (COO) gegründet – ursprünglich kamen die beiden promovierten Co-Gründer aus dem Bereich der Computerspiele. Im Interview berichtet Kaul, wie sich das Unternehmen zwischen Hyperscalern und nationalen Playern positioniert.
connect professional: Herr Kaul, Sie sind promovierter Neurowissenschaftler und zusammen mit Kai Wawrzinek, einem promovierten Juristen, Co-Gründer von Impossible Cloud. Sie haben beide bereits eine erfolgreiche Unternehmerhistorie hinter sich. Eine wichtige Rolle spielte dabei das Unternehmen Goodgame Studios, das auf die Entwicklung von Computerspielen für mobile Endgeräte und Webbrowser spezialisiert ist. Damit waren Sie schon extrem erfolgreich. Können Sie hier kurz die wichtigsten Meilensteine nennen?
Christian Kaul: Goodgame Studios war ein aufregendes Kapitel. Unser erster großer Erfolg war der Launch von Goodgame Empire 2011, das zu einem der beliebtesten Strategiespiele Europas wurde. Ein weiterer Meilenstein war der Ausbau unseres Teams auf über 1.200 Mitarbeiter. 2014 erreichten wir die Marke von 300 Millionen registrierten Nutzern. Schließlich verkauften wir 2018 an die Stillfront Group. Diese Erfahrungen fließen direkt in unsere Vision für Impossible Cloud ein.
connect professional: Nach so einer Laufbahn könnten Sie sich eigentlich zur Ruhe setzen. Wie kam es zu dem Entschluss, Anbieter für Enterprise Cloud zu werden?
Kaul: Nach dem Erfolg mit Goodgame Studios suchten wir nach einer neuen Herausforderung. Viele Unternehmen kämpfen mit den Kosten und Sicherheitsbedenken zentralisierter Systeme. Unsere Erfahrung mit großen Datenmengen und skalierbaren Lösungen gab uns die Expertise, diese Herausforderungen anzugehen. Bei Impossible Cloud kombinieren wir technologische Innovation mit einem tiefen Verständnis für moderne Unternehmen, um eine Cloud-Lösung zu schaffen, die wirklich auf die Kundenbedürfnisse eingeht.
connect professional: Hyperscaler sind auf dem Cloud-Markt sehr mächtig. Ist es da nicht ein aussichtsloses Unterfangen, sich als weiterer nationaler Cloud-Anbieter etablieren zu wollen?
Kaul: Es mag wie eine unmögliche Aufgabe erscheinen, aber darin liegt unsere Stärke. Wir sind nicht einfach ein weiterer Anbieter, der den Hyperscalern nachzueifern versucht. Unser dezentraler Ansatz unterscheidet uns fundamental. Während Hyperscaler zentralisierte Rechenzentren nutzen, setzen wir auf ein Netzwerk aus verteilten Datenzentren. Dies ermöglicht außergewöhnliche Flexibilität und Resilienz – der Crowdstrike-GAU im Juli zeigte, welche Gefahren ein Single Point of Failure bietet. Unsere Kunden profitieren von höherer Ausfallsicherheit und Datensouveränität. Ein einzelner Node-Ausfall hat keine großen Auswirkungen auf unser System. Zudem können wir durch unsere Struktur sicherstellen, dass Daten immer in Übereinstimmung mit regionalen Datenschutzgesetzen gespeichert und verarbeitet werden, was besonders in der EU von enormer Bedeutung ist.