Vorkonfigurierte Referenzarchitekturen, eine so genannte Converged-Infrastructure, vereinheitlichen Servertechnik, Storageressourcen sowie Hypervisor und verkürzen so Bereitstellungs- und Installationszeiten von virtuellen Umgebungen oder Private-Clouds. Dank vorzertifizierter USV-Systeme kann mittlerweile auch die Stromversorgung in die konvergenten Infrastrukturen integriert und über intelligente Energiemanagementsoftware direkt in die virtuelle Architektur eingebunden werden.
Konvergenz ist ein elementares IT-Konzept, um Kosten nachhaltig zu reduzieren, Ressourcen effizienter zu nutzen oder Prozesse einfacher zu gestalten. Übergreifende Standards und definierte Schnittstellen sichern Investitionen und flexibilisieren die IT-Nutzung.
Unter den Begriffen Converged-Infrastructure, Unified-Computing oder Integrated-Systems erreicht das Thema Konvergenz heute auch die Serverebene und revolutioniert im Zuge von Virtualisierung und Private-Cloud grundlegende Elemente der IT-Architektur. Anstelle der klassischen IT-Silos treten vorkonfigurierte Referenzarchitekturen, die Serververwaltung, Storage und Netzwerktechnik in einem System aus einheitlichen Hardware-Blöcken. Dadurch eröffnen sich hinsichtlich der Applikationsbereitstellung, der Zuteilung von Ressourcen und der Automatisierung von IT-Aufgaben völlig neue Möglichkeiten. Anwendungen und Dienste sind dank Virtualisierung längst nicht mehr an einen bestimmten Standort oder physikalischen Server gebunden. Virtuelle Instanzen können je nach Auslastung, Rechenleistungsbedarf oder – bei entsprechender Integration der Stromversorgung – sogar abhängig von der Höhe der Energiekosten automatisch ausgelagert werden.
Vorkonfigurierte Referenzen
Zu den führenden Anbietern bei vorkonfigurierten Referenzarchitekturen zählen unter anderem HP, IBM, Dell oder VCE. Auch wenn sich die einzelnen Herstellerlösungen in Bezug auf die verwendeten Einzelkomponenten unterscheiden, ist ihnen dennoch allen die grundsätzliche Verbindung von Blade-Server, Fabric-Switches und SAN-Storage gemein. Anders als bei der klassischen Anordnung im Rechenzentrum werden Speicher, Netzwerktechnik und Server innerhalb von konvergenten Strukturen nicht mehr in separaten Bereichen betrieben, sondern blockweise angeordnet. Wird mehr Speicher oder Rechenleistung benötigt, kann eine komplette Einheit ergänzt und über eine mitgelieferte Middleware einfach in einen bestehenden Cluster integriert werden.
State-of-the-Art sind heute so genannte Hyper-Converged-Infrastrukturen, die auch die Virtualisierungsebene integrieren. Über entsprechende Softwaretools machen diese sowohl Speicherprovisionierung als auch Hypervisor-Verwaltung (Vmware, Hyper-V, Citrix) möglich.
Datacenter-in-a-Box
Die Vorteile einer integrierten Lösung ergeben sich aus dem Zusammenspiel von Vorkonfiguration, getesteter Kompatibilität und einer leistungsstarken Virtualisierungs-Middleware. Diese bietet wichtige Software-Schnittschnellen für die Virtualisierung von Arbeitsplatzrechnern (VDI) und Servern oder die Provisionierung von virtuellem Storage und macht so aufwendige Konfigurationen überflüssig. Unternehmen erhalten dadurch ein einheitliches Dashboard für die Verwaltung von virtuellen Servern, Storage und Netzwerktechnik. Da bei zunehmender Rechenleistung und steigendem Speicherbedarf einfach weitere Converged-Systeme zu einem Cluster verbunden und in die Managementoberfläche integriert werden können, lassen sich die Kosten für die Verwaltung der gesamten IT-Infrastruktur entscheidend senken. Gleichzeitig werden die Bereitstellungszeiten deutlich verkürzt.
Die „Datacenter-in-a-Box“ werden heute vor allem als Basis für Private-Cloud-Installationen oder als zentrale Serverlösung für die Bereitstellung von ERP- und CRM-Systemen genutzt. Allerdings setzen auch professionelle RZ-Dienstleister inzwischen verstärkt auf den Einsatz von Referenzarchitekturen. Laut einer aktuellen Gartner-Studie ist der Markt im Bereich konvergenter Systeme gegenüber dem Vorjahr um 50 Prozent gewachsen. Grund für die steigende Beliebtheit konvergenter Infrastrukturen ist unter anderem ihre hervorragende Skalierbarkeit. Denn dadurch bieten Sie echtes „Pay-as-you-grow“ und tragen dazu bei, die Kosten für Verkabelung und Klimatisierung maßgeblich zu reduzieren. Zusätzlich erhöhen sie durch Standardisierung, herstellerseitige Zertifizierungsprogramme sowie Kompatibilitätstests die Verfügbarkeit von Anwendungen und Diensten.
Konvergente Systeme sind allerdings – wie jedes andere IT-Equipment ebenfalls – anfällig für Spannungsspitzen und andere elektrische Störungen. Spannungs- und Frequenzschwankungen können dabei nicht nur schwere Hardwareschäden und System-ausfälle verursachen, sondern auch für empfindlichen Datenverlust sorgen. Hyperkonvergente Referenzarchitekturen bieten zwar den Vorteil einer höheren Verfügbarkeit, da sie es ermöglichen virtuelle Maschinen zwischen verschiedenen Servern oder gar Ausweichrechenzentren zu migrieren, dieser Prozess benötigt jedoch Zeit und kann nicht in Echtzeit erfolgen.