Um zu entscheiden, ob eher eine Offline- oder eine Line-Interactive-USV installiert werden sollte, benötigen Nutzer Informationen über die regionale Netzqualität. Erste Orientierungswerte liefert hier der "Blackout Tracker", den der USV-Hersteller Eaton unter www.eaton.com/blackouttracker kostenlos zur Verfügung stellt.
Aufgeschlüsselt auf neun Regionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, dokumentiert dieses permanent aktualisierte Tool Stromausfälle, über die von Nachrichtendiensten sowie Print- und Online-Medien berichtet wird. Festgehalten werden Ort und Zeitpunkt des Ereignisses sowie Ausfalldauer, Anzahl der Betroffenen und die Ursache eines Blackouts. Mit Hilfe dieser Angaben lässt sich zum Teil bereits deutlich erkennen, ob die regionale Netzqualität womöglich so schlecht ist, dass eine Offline-USV nicht mehr in Frage kommt. Endgültige Gewissheit liefert allerdings nur eine ausführliche Stromnetzanalyse, die auch Netzschwankungen sicher erfasst. Sie sollte deshalb im Vorfeld einer Entscheidung pro oder contra Line-Interactive durchgeführt und einem USV-Spezialisten übertragen werden.
Line-Interactive-Lösungen besitzen nun allerdings zwei Nachteile. Erstens fehlt USV-Systemen dieses Typs ein interner Bypass, sodass sie Überlastungsphasen nicht durch direkte Zuschaltung der Eingangsspannung kompensieren können. Bei unsachgemäßer Handhabung kann die USV infolgedessen selbst Ursache eines Versorgungsausfalls werden. Zweitens weisen Line-Interactive-USVs beim Wechsel von Netz- auf Batteriebetrieb bauartbedingt eine kurze Umschaltlücke von circa vier Millisekunden auf. Bei herkömmlichem IT-Equipment, wie es sich unter anderem in Büroumgebungen findet, ist diese Umschaltlücke zu vernachlässigen – liegt sie doch innerhalb des international standardisierten, vom Information Technology Industry Council definierten Toleranzrahmens (ITIC-Kurve; siehe Grafik), demzufolge IT-Netzteile in der Lage sein müssen, Versorgungsunterbrechungen von ca. zehn Millisekunden zu kompensieren. Anders sieht die Situation jedoch dort aus, wo Hochverfügbarkeit gefordert ist. Hier kann die genannte Umschaltlücke unter Umständen kritisch sein, sodass Line-Interactive-USVs beispielsweise nicht für die Absicherung von geschäftskritischen Servern oder für den Schutz medizinischer Ausrüstung in Frage kommen.