USV-Serie, Teil 1: Basics & More

USV-Typen und ihre Einsatzbereiche

21. Juli 2015, 13:04 Uhr | Eaton

Fortsetzung des Artikels von Teil 4

Scheinleistung entscheidet über erforderliche Batteriekapazität

Ist der passende USV-Typ gefunden, stellt sich für jeden Nutzer noch die Frage nach der benötigten Batteriekapazität. In kleinen bis mittleren Unternehmen beträgt sie je nach Größe zwischen durchschnittlich 700 und 6000 Voltampere (VA). Zu beachten ist allerdings, dass dieser Wert nicht die Wirkleistung, sondern die Scheinleistung, also die Summe aus Wirkleistung und Blindleistung des Systems widerspiegelt.

Die Blindleistung stellt gewissermaßen einen unerwünschten Energieüberschuss dar, der vom Erzeuger zum Verbraucher transportiert, von der angeschlossenen Last aber faktisch nicht verbraucht wird und somit nichts zur Wirkleistung (tatsächlichen Leistung) beiträgt. Da dieser Überschuss letztlich nicht „verbraucht“ wird, verursacht er für den Energieversorger keine Kosten. Das USV-System jedoch muss trotzdem fähig sein, die zusätzliche Leistung zu transportieren. Das hat zur Folge, dass die Kapazität der USV in jedem Fall höher bemessen sein muss, als die Wirkleistung der Verbraucher.

Einen standardisierten Wert zur Bezifferung des Unterschieds zwischen Schein- und Wirkleistung gibt es allerdings nicht, da die Leistungsfaktoren aufgrund einer Vielzahl an anwendungsspezifischen Kriterien stark schwanken. Orientierung bietet jedoch eine Faustregel, welche besagt, dass die Wirkleistung in etwa rund 60 bis 80 Prozent der VA-Scheinleistung beträgt. Für eine Gesamtverbraucherwirkleistung von 800 Watt sollte deshalb eine USV mit einer Batteriekapazität von mindestens 1000 bis 1200 VA eingesetzt werden.

Um die erforderliche Scheinleistung der USV-Lösung für das eigene System zu ermitteln, sollte man sich grundsätzlich nicht auf die Watt-Angaben verlassen, die sich zum Beispiel auf Netzteilen wiederfinden. Denn diese Angaben entsprechen nicht zwangsläufig der verbrauchten Leistung. Stattdessen empfiehlt es sich, den Verbrauch aller angeschlossenen Geräte einzeln nachzumessen. Auf diese Weise lassen sich die Verbrauchswerte exakt bestimmen und somit Überdimensionierungen vermeiden. Unnötige Betriebskosten und Beeinträchtigungen der Energieeffizienz können so von vorneherein ausgeschlossen werden.

Doch welche Batterien kommen eigentlich in Frage, wenn es darum geht, die erforderliche USV-Kapazität bereitzustellen? Die Antwort auf diese Frage wird Teil 2 der USV-Serie liefern.

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