Wahrheit 6: Die IT wird nie genügend Personal bekommen
Natürlich wehrt sich jede IT-Abteilung gegen Budget- und Personalkürzungen. Fachwissen ist heute ein rares Gut. Kommt es zu einem Personalabbau haben die IT-Abteilungen kaum Argumente gegen die Preise von Outsourcern. Meist wird bei einer Lösung der Personalprobleme im Bereich der IT nicht mehr nachgedacht, sondern pauschal bei Outsourcern das IT-Heil gesucht. Dabei wird oft übersehen, dass die externen Unternehmen auch nur mit Wasser waschen und deren Personal meist nicht kompetenter als das eigene IT-Personal ist. Es geht meist nur um den Abbau von Personal. Wer von der Lohnliste des Unternehmens verschwunden ist, belastet die Bilanzzahlen nicht mehr. Die Aufwände externer Unternehmen, welche als Ersatz für das fehlende eigene Personal aufgebracht werden müssen, lassen sich steuertechnisch in der Bilanz als Arbeitskosten ausweisen. Die IT-Abteilungen in den Unternehmen müssen ihren Wertbeitrag für den Unternehmenserfolg verstehen und diesen intern im Unternehmen gezielt vermarkten. Tue gutes und rede darüber! Neben dem Tagesgeschäft muss die Leistung der Unternehmens-IT als persönliche Marke entwickelt werden, damit die Unternehmensleitung versteht, welche realen Werte im Unternehmen vorhanden sind.
Wahrheit 7: Ihr Netzwerk ist bereits kompromittiert
Aus Sicht der IT sollte jedes Netzwerk und die daran angeschlossenen Ressourcen einfach zu verwalten und dazu noch schwer angreifbar sein. Dieses Schutzsystem wird heute in der Regel durch unzählige Racks von Security-Appliances realisiert. Der Nachteil dieses Lösungsansatzes ist jedoch die Tatsache, dass sich die unzähligen Sicherheitsressourcen nur schwer verwalten lassen und durch Unachtsamkeit und immer neue Sicherheitslöcher leicht zu gefährden sind. Der wesentlich intelligentere Ansatz geht davon aus, dass das Netzwerk bereits kompromittiert wurde und die Unternehmenssicherheit daher diesen Aspekt berücksichtigen muss. Moderne Malware ist mittlerweile allgegenwärtig. Diese verbirgt sich so geschickt in den Netzwerken, dass kein Unternehmen mehr ausschließen sollte, dass die Sicherheit nicht bereits geschwächt ist. Anstatt immer weitere (meist nutzlose) Schutzschichten zu errichten und zu verwalten, sollte sich ein Teil der im Unternehmen angesiedelten Sicherheitsexperten gezielt auf die Suche nach bereits vorhandenen Sicherheitslöchern und Einfallstoren machen und diese schließen beziehungsweise die Ursachen für das entstehen der Sicherheitsproblemen beseitigen.
Wahrheit 8: Die Unternehmensgeheimnisse sind immer nur einen Tweet entfernt
Die Mitarbeiter nutzen soziale Netzwerke bei der Arbeit. Dabei ist es ihnen gleichgültig, ob die Unternehmens-IT diese Zugänge erlaubt oder verhindert. Das Problem der Nutzung von sozialen Netzen im Unternehmen besteht darin, dass das Unternehmen über diesen Weg mit Malware infiziert werden kann. Darüber hinaus entsteht durch die Nutzung von sozialen Netzwerken am Arbeitsplatz eine weitere undichte Stelle über die sensible Unternehmensdaten an die Öffentlichkeit gelangen. Das Verhalten der Anwender mit sozialen Medien ist genauso unlogisch wie die Nutzung von E-Mail vor 10 Jahren. Durch unsere leidvolle Erfahrung mit E-Mails haben wir gelernt, dass wir nie unbekannten Adressaten vertrauen und nie auf unbekannte Inhalte und Links klicken sollten. Doch in soziale Netzen klicken die Menschen auf jeden winzigen URL den sie finden können. Der Grund: Sie vertrauen den Absendern in sozialen Netzen blind. Dies ist auch der Grund weshalb Botnetze momentan eine Renaissance erleben und erfolgreicher als je zuvor agieren. Für die Lösung dieses Problems gibt es das alte Patentrezept: Schulen, Erziehen, und immer wieder Belehren. Die Anwender sind generell Lernresistent und nur die permanente Predigt der Sicherheitspolitik weicht den harten Kern der Anwender auf. Erst wenn die Benutzer langsam verstehen, warum es ein Risiko für sein Unternehmen bedeuten kann, wenn dieser unbekannte Websites besucht, dann ist der Kampf gegen die Anwenderignoranz halbwegs gewonnen.