Von Migrationsplanung über Umzug bis Außerbetriebnahme
Starten Sie mit der Migrationsplanung auf Basis des High-Level-Designs und der vereinbarten Migrationspfade: Zunächst sollten Sie eine Front-Office-Migrationsorganisation in Einklang mit der unternehmensinternen Organisationsstruktur – das heißt je nach Geschäftsbereich, Region et cetera – errichten. Der Aufbau einer effektiven Projektorganisation, engen Beziehungen zwischen allen am Umzug beteiligten Parteien sowie eine transparente Kommunikation sind essenziell. Hilfreich ist dabei ein klarer Programm-Governance-Plan und -Ansatz. Sie sollten immer klar kommunizieren, welche Migrationspfade zur Verfügung stehen und aus welchen Gründen. So können alle Parteien gemeinsam den Migrationsumfang und die Grundlinien vereinbaren. Zudem sollten Sie einen Prozess festlegen, wie mit etwaigen Änderungen am Migrationsumfang umgegangen wird.
Stellen Sie die notwendigen Personalressourcen für die Migration zusammen: Hat der Rechenzentrumsumzug internationale Dimensionen, legen Sie in Besprechungen zur Migrationsplanung die Voraussetzungen fest, nach denen die Migrationen in den unterschiedlichen Zeitzonen durchgeführt werden sollen. Anschließend sollten Sie für eine entsprechende, personelle Besetzung des Back Offices sorgen – am besten durch eine Migration-Factory-Verwaltung und -Steuerung. Dabei ist es nützlich, eine Migration Factory so einzurichten, dass mehrere Parteien gleichzeitig betreut werden können – gegebenenfalls durch die Planung eines Migrationsansatzes in Schichten. Vermeiden Sie negative Auswirkungen auf den Factory-Workflow. Etwa indem Sie die Migrationsarbeiten und die Lösung von technischen Fragen oder Problemen auf zwei unterschiedliche Verantwortungsbereiche aufteilen und im Team entsprechend besetzen. Planen Sie auch personelle Kapazitäten für Prozesse wie Planung, Änderungen und das Konfigurations- sowie Ressourcenmanagement mit ein.
Schließen Sie die Migrationsplanung ab und fixieren Sie diese schriftlich: Die verantwortlichen Bereiche wissen am besten, welche Anwendungen und Systeme zu welchem Zeitpunkt migriert werden sollten. Geben Sie ihnen daher einen klaren Rahmen – einschließlich Bedingungen und Einschränkungen – zur Durchführung der Phasenplanung vor. Die Zustimmung zur Planung der Migrationsphasen sollten Sie nicht nur bei der Projektorganisation einholen, sondern bei allen betroffenen Geschäftsbereichen – und zwar schriftlich.
Starten Sie – der Planung entsprechend – mit der Umsetzung der einzelnen Migrationsphasen: Halten Sie möglichst erprobte, genau wiederholbare Migrationsprozesse ein. Zudem ist es sinnvoll, eine bewährte Migration-Factory und -Methode zu verwenden. Um den Durchsatz zu erhöhen und menschliche Fehler auf ein Minimum zu reduzieren, sollten Sie die Migrationsprozesse je nach Anzahl der Ressourcen möglichst stark automatisieren. Da zu einem bestimmten Zeitpunkt mehrere Migrationsprozesse gleichzeitig ablaufen können, ist ein Tool zur Verfolgung und Berichterstattung unverzichtbar. Stellen Sie den betroffenen Bereichen während der Migrationsphasen aktuelle Informationen zum Fortschritt zur Verfügung. Und planen Sie genügend freie Zeitfenster für fehlgeschlagene Migrationen ein, um diese notfalls kurzfristig wiederholen zu können.
Führen Sie alle logistischen und physischen Aktivitäten für eine ordnungsgemäße Außerbetriebnahme des alten Rechenzentrums durch: Nach dem Umzug müssen die Bestandslisten aktualisiert werden. Alle Änderungen sollten auf Basis der Migrationsphasen-Datensätze vorgenommen werden. Dabei empfiehlt es sich, die Datenbankinhalte zu untersuchen und gegebenenfalls mit einer zusätzlichen Bestandsaufnahme vor Ort zu verifizieren. Sofern eine versehentliche Außerbetriebnahme von Live-Geräten – etwa aufgrund einer fehlerhaften Dokumentation – erfolgt ist, muss diese schnellstmöglich rückgängig gemacht werden. Die IT-Komponenten des alten Rechenzentrums sollten Sie entweder weiterverwenden, recyceln oder ordnungsgemäß entsorgen.