Service-Level-Agreements (SLAs) können sinnvoll in Festnetzen eingesetzt und genutzt werden, aber in der Welt der unzuverlässigen Funkübermittlung machen diese wenig Sinn.
Vor kurzem geriet ich mit einigen Kollegen in eine Diskussion: „Welchen Sinn machen Wireless-SLAs?“ Schnell führte unsere Fachdiskussion zu der Erkenntnis, dass Wireless-SLAs seltsame Geschöpfe darstellen und deren Grundlagen und Konzepte nicht immer eindeutig definiert sind. Aus diesem Grund fühlten wir den Wireless-SLAs etwas genauer auf den Zahn.
In der Festnetzwelt gehören SLAs zu den gängigen Servicekonzepten. Ein SLA bietet dem Kunden einen gewissen Grad an Sicherheit, dass der bereitgestellte Dienst auch so funktionieren wird, wie es der eifrige Verkäufer versprochen hat. Die Kunden können sich somit darauf verlassen, dass sich die SLAs auf akzeptable Betriebsparameter erstrecken. Nach Abschluss eines SLAs mit einem Service-Anbieter erwartet der Kunde, dass das bereitgestellte Netzwerk/System/Gerät oder die Anwendung innerhalb der vereinbarten Zeit (beispielsweise 99,5 Prozent oder ein anderer geeigneter Prozentsatz) bereitsteht. Mit etwas Glück muss der Service-Nehmer nie wieder um die Vereinbarungen kümmern und muss nicht mühevoll herausfinden, welche Rechte/Ansprüche er beim Ausfall des Dienstes/Netzes oder der Anwendung er hat. In der Regel sind die via SLAs angebotenen einfachen Dienste leicht durchschaubar und verständlich, in komplexeren Szenarien meist aber nur mit einer Schar an Rechtsgelehrten und entsprechenden Kontrolwerkzeugen prüf- und nachweisbar.
Das Problem bei den Wireless-Services besteht jedoch darin, dass das Übertragungsmedium (Funkwellen) nicht immer zuverlässig zur Verfügung steht. Die Funkübertragung funktioniert prima - die meiste Zeit. Aber genau hierin liegt das Problem: Das Funkübertragungsmedium hat nicht die gleiche Zuverlässigkeit, wie das Festnetz. Wenn die Verbindung im Funkbereich scheitert, dann scheitert diese kläglich. Meist resultieren die Ausfälle aus Stromausfällen, atmosphärische Störungen oder mangelhaften Funkfeldern. Diese Faktoren stehen in der Regel außerhalb der Kontrolle des Service-Anbieters oder Netzbetreibers. An dieser Erkenntnis kommt kein Techniker vorbei. Die Funk- beziehungsweise Mobilfunknetze sind störanälliger und von daher bleiben diese unzuverlässiger als das Festnetz und daran ändern auch keine noch so detailliert ausgearbeiteten SLAs etwas. Diese SLAs sind das Papier nicht wert und sinnlos!