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Industrie 4.0

3D-Printing stark im Kommen

Bisher fristet das Thema 3D-Druck ein Nischendasein, um das sich Bastler und Technik-Begeisterte scharen. Dabei ist die Forschung schon einige Schritte weiter als gedacht.

Autor:Karl-Peter Lenhard • 22.4.2013 • ca. 1:25 Min

Scope for design: 3D-Druck befindet sich noch im DIY- und Bastler-Bereich (Bild: ICT CHANNEL)

Die Tür des Elektronikfachhandels Müller geht auf und ein aufgeregter Kunde mit einem Scanner unter dem Arm kommt schnellen Schrittes auf die Ladentheke zu. Eilig erklärt er, das Gerät streike seit heute früh, dabei werde es gerade jetzt gebraucht. Der Ladenbesitzer sucht und findet in der Datenbank Hersteller und Modell des defekten Scanners. Nachdem die kaputten Bauteile ausfindig gemacht wurden, beruhigt er seinen Kunden. Dieser könne das Gerät in einer Stunde wieder abholen. Mit einem Klick werden die Daten der Bauteile an einen 3D-Drucker im Hinterzimmer gesendet, der sofort mit der Fertigung beginnt.

Utopie bald Realität?

Was aktuell noch wie eine Utopie klingt, könnte in wenigen Jahren schon Wirklichkeit werden. Laut dem Marktforschungsinstitut Gartner sollen sogar spätestens 2016 die ersten unternehmenstauglichen 3D-Drucker erhältlich sein. Analyst Pete Basiliere ist davon übrzeugt, dass »3D-Druck eine Technologie ist, die sich rasch der Adaption im Mainstream nähert.« Verbraucher könnten dann bei Copyshops um die Ecke ihre dreidimensionalen Konstrukte ausdrucken. Der Bitkom bläst ebenfalls in dieses Horn. Einer eigenen Umfrage zufolge, rechnen 81 Prozent der Unternehmen, da 3D-Printing einzelne Branchen stark verändert wird. Immerhin drei Prozent glauben sogar, dass die Geräte eine wirtschaftliche Revolution einleiten werden. »3D-Drucker haben das Potenzial, schon in wenigen Jahren viele Wirtschaftszweige nachhaltig und stark zu verändern«, sagt Bernhard Rohleder, Bitkom-Hauptgeschäftsführer. Dabei glaubt Rohleder, dass langfristig auch Ersatzteile fürs Autos, Zahnfüllungen oder Prothesen vor Ort in Werkstätten oder Arztpraxen mit speziellen 3D-Druckern produziert werden könnten.

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Ganz so einfach ist es allerdings nicht. Aktuell stößt man bei dem Begriff 3D-Druck auf »Do-it-Yourself«-Bastler, Technik-Enthusiasten und Amateur-Forscher. Zwar haben sich durch diese Gruppen mittlerweile günstige Geräte etabliert, aber meist handelt es sich dabei um den Bereich »Rapid Prototyping« . Damit lassen sich Modelle – größtenteils aus Kunststoff – von zukünftigen Produkten herstellen, die als Anschauungsobjekte dienen. Ein Architekt kann beispielsweise seinen Kunden detaillierte Modelle zeigen und somit sein Schaffen noch lebhafter präsentieren.