Knuth Molzen geht

Alle Jahre wieder: LG strukturiert erneut um

6. Dezember 2011, 16:49 Uhr | Nadine Kasszian
Der ehemalige Chef des Systemhaus-Bereichs Knuth Molzen wird LG verlassen

Im südkoreanischen Unternehmen LG werden erneut einige Stühle gerückt. Der Fokus liegt in Deutschland jetzt entschiedener auf B-to-B, dafür soll die Organisation allerdings gestrafft werden. Der Systemhaus und der Distributionsbereich werden zusammengelegt, was den Weggang von Systemhaus-Chef Knuth Molzen zufolge hat.

Wollte man zynisch sein, würde man sagen: »Alle Jahre wieder« dreht sich bei LG das Personenkarussell. Ende des vergangenen Jahres hatte LG kurz vor dem Weihnachtsgeschäft den damaligen COO Uli Kemp entlassen und kurz danach weltweit die COO-Ebene abgeschafft. In diesem Jahr folgten zahlreiche Personalwechsel in verschiedenen Unternehmensbereichen (CRN berichtete).

Von außen konnte leicht der Eindruck entstehen, dem Unternehmen fehle die klare Ausrichtung, wohin die Reise gehen soll. Zunächst hieß es, weltweit konzentriere sich der Hersteller auf den Consumer-Bereich. Dann allerdings hat der Hersteller klar gestellt, dass das B-to-B-Geschäft in Deutschland weiterhin eine große Rolle spielen wird.

Wie Computer Reseller News aus unternehmensnahen Kreisen erfahren hat, soll die Strategie des Herstellers nun in feste Bahnen gelenkt werden. Oliver Kuhlen, Vertriebschef der ISP (Information System Products), bestätigt im Gespräch mit Computer Reseller News, dass der Fokus in Deutschland auf dem Geschäftskundensegment liegt, ohne dass das Consumer-Business vernachlässigt werden soll. Schon mit Abschluss dieses Jahres hat die ISP-Unit des koreanischen Herstellers 60 Prozent seines Umsatzes mit dem B-to-B-Business generiert. Intern sollen allerdings die Strukturen gestrafft werden. Bislang war der ISP-Bereich in drei Teams aufgeteilt, die nun konsolidiert werden.

Die bisherigen Bereiche Distribution und Systemhäuser werden zusammengelegt. Diese Konsolidierung im Vertriebskanal des Herstellers hat zur Folge, dass der bisherige Systemhaus-Chef Knuth Molzen LG verlassen wird, wie Computer Reseller News bereits vor dem Gespräch mit Kuhlen in Erfahrung bringen konnte. Der bisherige Vertriebschef Distribution Michael Vorberger wird die Leitung des Bereiches übernehmen. Daneben wird der Bereich Retail bestehen bleiben, worunter die Flächenmärkte genauso wie Etailer fallen. Von der neuen Struktur verspricht sich Kuhlen eine bessere Synchronisation von »Sell out« und »Sell in«. Das bedeutet, dass Preiskonflikte im Channel besser unterbunden werden sollen. Die Konkurrenzsituation zwischen den einzelnen Bereichen soll harmonisiert werden. Wenn es um das B-to-B-Geschäft geht, prescht Deutschland im LG-Konzern voran. Wie Kuhlen ausführt, ziehen die anderen Länder aber inzwischen nach. »Wir konnten große Erfolge verbuchen«, sagt Kuhlen. In Korea stellt sich das Unternehmen ebenfalls neu auf und führt die COO-Ebene im Hauptquartier wieder ein, die vor einem knappen Jahr abgeschafft wurde. Laut Kuhlen ist dies in Deutschland jedoch nicht geplant.


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