ITK-Geschichte

Als Töne noch vom Band kamen

18. Mai 2012, 14:27 Uhr |

Manch einem heutigen Jugendlichen mag es vorkommen wie ein Märchen aus der Steinzeit der Unterhaltungselektronik. Dabei ist es noch gar nicht so lange her, dass Musik am laufenden Band angehört wurde. Ganz ohne Playlist und Cloud-Library – was durchaus seine Vorteile hatte.

Das Tonband ist sozusagen die Mutter aller Aufzeichnungsgeräte. Denn schon seit Urzeiten der Tonaufzeichnung leistete das Magnetband unschätzbare Dienste. Bevor man aber auf magnetbeschichteten Kunststoffbändern aufnehmen konnte, musste man sich mit Stahldraht begnügen. Und weil die damaligen Geräte keine Verstärker hatten (zu Beginn des Jahrhunderts), waren die Aufnahmen einfach nur schlecht. Als 1911 die ersten Verstärker entwickelt wurden, besserte sich das. Aber immer noch ließ Draht keine guten Aufzeichnungen zu.

Von der Zigarette zum Tonband

Mitte der 20er-Jahre machte Fritz Pfleumer eine bahnbrechende Entdeckung – für Raucher. Denn billige und teure Zigaretten unterschieden sich seinerzeit nicht nur durch die Qualität des gerollten Knasters, sondern auch durch die Mundstücke, die in Form einer Papphülse an der Zigarette klebten (Filter im heutigen Sinne gab es noch nicht). Waren die teuren mit echtem Blattgold versehen, so waren die billigen nur mit Bronze bestäubt.

Und das färbte ab auf Lippen und Finger. Also dachte sich Pfleumer: Wenn man das Metallpulver in transparenten Kunststoff einbettet, dann ist das Abfärben passé. So war es auch. In einem Straßencafé in Paris, so sagt die Legende, soll er auf die Idee gekommen sein, dass man auch magnetisches Metallpulver in Kunststoff einbetten könnte – das Tonband war erfunden.


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