Seit 1985 steuert ein Amiga Commodore die Heizungs- und Klimaanlagen von 19 öffentlichen Schulen in Grand Rapids. Dabei operiert der antike Rechner über ein 1200 Bit-Modem, das hin und wieder die Walkie-Talkies der Hausmeister stört.
Diese Zahlen fallen aus der Reihe. Ein Amiga Commodore aus den 80er Jahren steuert seit nun 30 Jahren die Heizung- und Klimaanlagen in 19 öffentlichen Schulen in Grand Rapids im Südwesten des US-Bundesstaats Michigan. 1985 wurde der Amiga Commodore mit Geldern aus einem Energie-Fond gekauft, um einen Computer in der Größe eines Kühlschranks zu ersetzen, wie Hausmeister Tim Hopkins gegenüber woodtv.com berichtete.
»Das System kontrolliert den start/stop von Boilern, Lüftern, Pumpen und überwacht die Raumtemperaturen«, erzählt Hopkins. Damals programmierte ein Schüler der Kenwood High School den Computer. Bei den hin und wieder auftretenden kleineren Problemen kontaktiert die Behörde den noch heute dort ansässigen ehemaligen Schüler. Sollte der Uraltrechner aus Altersschwäche plötzlich seinen Geist aufgeben, müsste eine Person aus Hopkins Team das Klimaanlage in jedem einzelnen Gebäude per Hand ein und ausschalten.
Bei seiner Arbeit funkt der Amiga Commodore über ein 1200 Bit-Modem. Das System sendet über eine Radiofrequenz ein Signal zu den Schulgebäuden, die dann nach einer gewissen Zeit mit dem Status des Gebäudes antworten. Das einzige Problem an der Sache ist, dass der Computer auf derselben Frequenz wie einige Walkie-Talkies der Instandhaltung sendet. Dadurch kommt es hin und wieder zu Störungen. Wenn das passiert, »müssen wir den Rundfunk deaktivieren und die Walkie-Talkies bis zu 15 Minuten ausschalten«, sagt Hopkins.
Der Austausch des antiken Systems durch ein moderneres würde zwischen 1,7 und zwei Millionen US-Dollar kosten. Sollten die US-Wähler sich im November für einen 175 Millionen US-Dollar schweren Schulhaushalt entscheiden, steht die Erneuerung der Anlage ganz oben auf der Prioritätenliste. Bei einem früheren Förderprogramm aus dem Jahr 2011 hatte es der Austausch des Systems noch nicht auf die vorderen Plätze der Liste geschafft.