Kriminelle sind über geklaute Daten an Apple-Geschenkkarten gelangt und konnten über diese Produkte im Wert mehrerer hunderttausend Dollar abstauben.
Apple und dessen Kredit-Partner Barcleycard sind einer verbrecherischen Bande zum Opfer gefallen. Laut der Staatsanwaltschaft des Staates New York hat eine Gruppe aus fünf Personen über Identitätsdiebstahl Geschenkkarten des IT-Riesen ergattert. An die Daten gelangten die Kriminellen über die Angestellte einer Zahnarztpraxis in Manhattan. Die 27-Jährige kopierte zwischen Mai und November 2012 persönliche Daten von rund 250 Patienten, die sie an einen ehemaligen Vertriebsmitarbeiter von Apple schickte. Dieser nutzte die Daten, um an Sofortkredite des Apple-Partners Barclaycard zwischen 2.000 und 7.000 US-Dollar zu gelangen, die im Normalfall für die Finanzierung hochpreisiger Produkte gedacht sind.
Über die Kredite finanzierten die Beschuldigten wiederum Apple-Geschenkkarten aus Apple Stores in Manhattan, White Plains und New Jersey im Wert von insgesamt 700.000 US-Dollar, um anschließend Produkte zu erwerben. »Gestohlene Informationen zu nutzen, um an Apple-Produkte zu gelangen, ist eine der gängigsten Methoden von Cyberkriminellen und Identitätsdiebstahl-Ringen«, erklärt der Bereichsanwalt Cyrus R. Vance. Demnach kommt in den häufigsten vergleichbaren Fällen ein Unternehmensinsider zum Tragen, der die Daten weiterleitet.
Apple soll als Ziel bei dieser Form des Diebstahls besonders lukrativ sein, da sich die Produkte im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern zu einem sehr hohen Preis weiterverkaufen lassen. Immerhin bringen selbst ältere iPhone-Modelle auf Ebay und anderen Plattformen noch mehrere hundert Euro ein.
Dabei hätten sich die Beschuldigten im vorliegenden Fall bei den Krediten im einstelligen Tausend-Dollar-Bereich gehalten, um nicht vom durchschnittlichen Kreditnehmer abzuweichen. Wohin die unrechtmäßig erworbenen Apple-Produkte gelangt sind, hat die Staatsanwaltschaft nicht bekanntgegeben. Ebenso wenig, ob die Geräte wieder zu Apple zurückgeführt werden.