Hewlett-Packard Enterprise und HP Inc.

Aus HP werden zwei Unternehmen

6. Oktober 2014, 13:56 Uhr | Martin Fryba
Dion Weisler wird künftig HP Inc. - das PC- und Druckergeschäft - führen (CRN)

Die deutschen Börsen reagieren mit einem satten Kurssprung auf HPs Ankündigung, den Konzern in zwei eigenständige Unternehmen aufzuspalten. Der Apotheker-Schock fällt dieses Mal wohl aus.

Der weltgrößte Computerhersteller HP wird künftig in zwei eigenständige und börsennotierte Unternehmen aufgeteilt. Das kündigte HP-Chefin Meg Whitman am heutigen Montag an. Das PC- und Druckergeschäft wird den Namen HP Inc. tragen und von Dion Weisler als CEO geführt. Das Hardwaregeschäft für Infrastruktur, Software und Services verbleiben in der Enterprise-Sparte, die unter Hewlett-Packard Enterprise firmiert und von CEO Meg Whitman geleitet wird.

Es werden zwei Unternehmen entstehen, auf die die Aktien des Konzerns aufgeteilt werden. HP-Aktionäre werden künftig an beiden Unternehmen beteiligt sein. An der Frankfurter Börse zog der Kurs der HP-Aktie nach Bekanntwerden der Unternehmensaufspaltung kräftig an. Bis Mittag notierten die Papiere im Xetra-Handel mit einem Plus von über zehn Prozent auf knapp 30 Euro.

»Wir werden uns als zwei Unternehmen besser im Markt schlagen, unsere Kunden und Partner besser unterstützen und unseren Aktionären ein Maximum an Wert liefern können«, sagte Whitman. Bis Oktober 2015 soll die Transaktion über die Bühne gehen. Sie wird federführend von Goldman Sachs durchgeführt.
Von entsprechenden Umbauplänen wurden bereits vergangene Wochen in US-Medien spekuliert, und zwar im Zusammenhang mit Gesprächen zwischen den Spitzen von HP, EMC und Dell. Die Topmanager sollen Optionen für mögliche Zusammenschlüsse und Teilfusionen erörtert haben. Die Deals seien aber wegen der Höhe der zu erwartenden Transaktionskosten nicht weiter verfolgt worden.

Bislang hatte Whitman eine Abspaltung des PC-und Druckergeschäft stets abgelehnt, die ihr Vorgänger Leo Apotheker vor drei Jahren erstmals ins Spiel gebracht hatte. Damals zeigten sich viele HP-Partner geschockt von einer möglichen Abspaltung des PC-Geschäfts. Vor allen jene Partner verloren das Vertrauen in HP, die sich exklusiv nur an diesen Hersteller gebunden hatten. Nun erfolgt also die Kehrtwende von Whitman. Doch die ersten Reaktionen aus dem US-Channel sind dieses Mal erstaunlich positiv.

Mike Strohl, Chef von Entisys Solutions – ein großer HP-Partner in den USA - begrüßt den Schritt. Gegenüber CRN-USA betont der Systemhaus-Chef, dass eine eigenständige Enterprise-Sparte von HP sich im Wettbewerb gegen Rivalen wie Dell und Cisco so besser behaupten könne, während die auf Consumer fokussierte PC- und Druckersparte von HP künftig schlagkräftiger agieren könne.


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