Faraday Future wirbt Experten von Ferrari und Apple ab

Der China-Tesla gibt Vollgas

16. August 2016, 14:24 Uhr | Lars Bube
Faraday Future will das Elektroauto neu erfinden

Der chinesische Automobilhersteller Faraday Future sagt Apple, Google, Tesla und Co. den Kampf bei der Entwicklung selbstfahrender Elektroautos an. Jetzt konnte das Start-up sogar den renommierten Robotik-Experten Bart Nabble von Apple sowie Ferrari-Manager Marco Mattiacci abwerben.

Galten bislang Technologiekonzerne wie Google, Apple und Tesla als die neuen disruptiven Player im Automobilmarkt der Zukunft, ist jetzt mit großem Getöse überraschend ein völlig neuer Anbieter auf den Plan getreten und sagt der versammelten Konkurrenz den Kampf an. Ähnlich wie einst Tesla bei den Elektroautos will der chinesische Neueinsteiger Faraday Future aus dem Stand die Krone der autonomen Elektromobilität erobern und damit alte wie neue Automobilhersteller deklassieren. Um den großen Worten auch Taten folgen zu lassen, hat der Pionier als ersten Schritt auf dem Weg an die Spitze bereits den Grundstein für eine Fabrik nördlich des Spielerparadieses Las Vegas in Nevada gelegt, deren Bau über eine Milliarde US-Dollar kosten soll. Darüber hinaus konnte das junge Unternehmen prestigeträchtige Partnerschaften mit dem Traditionshersteller Aston Martin und der Formel E – dem elektrisch angetriebenen Pendant zur Formel 1 – schließen. Zwei weitere Meilensteine konnte Faraday Future zudem jetzt im Personalbereich feiern. Zuerst hat man mit Bart Nabbe einen absoluten Spitzenfachmann von Apple abgeworben. Der ausgewiesene Robotik-Experte war dort einer der großen Hoffnungsträger des Projekts »Titan« für ein autonom fahrendes Elektromobil. Der zweite wichtige Neuzugang im Team ist Marco Mattiacci, der direkt von der Sportwagenikone Ferrari kommt und dort zuletzt als Managing Director das Formel 1-Team führte.

Bei seiner »Neuerfindung des Automobils« setzt Faraday Future in vielen Bereichen auf einen radikalen Neuanfang. So sollen etwa Konnektivität und das »User Interface« in Form der haptischen und optischen Elemente der neuen Zeit angepasst und von Anfang an voll in das Konzept integriert werden. Statt der altgedienten Instrumente wie Tacho, Drehzahlmesser und Benzinuhr wird auf mehrere Displays gesetzt, die dem Fahrer unaufdringlich alle wichtigen Daten in Real-Time zur Verfügung stellen sollen. Wichtige Einstellungen am Fahrzeug können zudem auch per App vorgenommen werden. Damit ließen sich beispielsweise die Leistung von über 1.000 PS und die Höchstgeschwindigkeit drosseln, wenn der Nachwuchs sich das Gefährt ausleiht. Die Sitze sollen fest mit den windschnittigen Karbonkarosserien verbunden werden, um so die auf den Körper einwirkenden Kräfte zu reduzieren. Die Hürde der Testzulassung für autonome Fahrzeuge in Kalifornien hat Faraday Future mit zwei Prototypen seiner futuristischen Gefährte bereits gemeistert.

Ist das noch ein Auto, oder schon eine Rakete? Der Faraday Future »FZERO« beschleunigt das Internet der Dinge (IoT) auf über 400 km/h:

Faraday Future »FZERO«

Am Anfang stand die Idee... (Foto: Faraday Future)
... das Auto neu zu erfinden... (Foto: Faraday Future)
... und dabei Konnektivität nicht als Zusatzoption sondern als festen Bestandteil zu sehen (Foto: Faraday Future)

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