Littlebit-Manager Philipp Krähenbühl im CRN-Interview

»Die richtigen Produkte zum richtigen Zeitpunkt und zu einem guten Preis«

6. Juli 2016, 17:19 Uhr | Samba Schulte
Philipp Krähenbühl
© Littlebit

Philipp Krähenbühl, Einkaufsmanager und Komponenten-Experte der Littlebit, beschreibt die Erfolgsfaktoren für erfolgreiche Komponentenhändler.

CRN: Littlebit hat sich als Distributor mehr und mehr zu einem Storage-Allrounder entwickelt. Welche Bedeutung hat das Components Business für Ihr Unternehmen heute?

Philipp Krähenbühl: Das Komponentengeschäft bleibt weiterhin eines der wichtigsten Standbeine unseres Unternehmens, das wir fokussieren und weiterentwickeln. Zwar ist das klassische Komponentengeschäft rückläufig, doch neue Produkte und Technologien beeinflussen laufend den Grundtrend. Gerade im Bereich SSD sehen wir ein starkes Wachstum und beachtliches Potential. Mit SSDs verzeichnen wir Jahr für Jahr gute Wachstumsraten. Die Hersteller entwickeln hier laufend neue Technologien, die die Speicherprodukte schneller, besser und preiswerter werden lassen.

CRN: Gibt es auch neue Bereiche, die sich für Sie im Komponentensegment öffnen?

Krähenbühl: Ein weiteres wichtiges Standbein der Littlebit Technology ist das System- und Lösungsgeschäft. Durch die Kombination von Hardware, Software und Dienstleistungen, können wir spezifische vertikale Märkte mit unseren Produkten bedienen.

CRN: Wie ändern sich die Kundenstrukturen im Komponentenhandel? Gibt es überhaupt noch klassische Komponentenhändler? Gewinnt der Online-Handel an Bedeutung?

Krähenbühl: Wir beobachten eine laufende Konsolidierung, Komponentenhändler die nicht groß genug sind oder sich spezialisiert haben, sind massiv unter Druck. Der Etail hat die zentrale Rolle im Komponentenhandel vermutlich bereits eingenommen. Ihn als direkten Wettbewerb zur Distribution zu bezeichnen wäre aber sicher falsch. Zwar bedienen sich kleinere Fachhändler häufig im Etail. Das macht ihn aber eher zum verlängerten Arm der Distribution macht und stärkt seine Stellung als einer der wichtigsten Absatzkanäle.

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Gute Beziehungen zu den Partnern essentiell

CRN: Sind offizielle Distributionspartnerschaften der Standard oder kaufen Distributoren und Händler am freien Markt?

Krähenbühl: Sowohl als auch. Es lässt sich hier schwer eine pauschale Aussage machen, da dies stark von den jeweiligen Herstellern abhängt. Verfolgt ein Hersteller eine klare Channel-Politik, ist der freie Markt weniger ein Thema.

CRN: Welche wichtige Tugenden muss ein Komponentenspezialist pflegen?

Krähenbühl: Er muss die richtigen Produkte zum richtigen Zeitpunkt zu einem guten Preis verfügbar haben. Das ist heute noch so. Allerdings sind auch die gute Beziehung zum Kunden und Hersteller essentiell und tragen maßgebend zum Erfolg bei.

CRN: Wie punkten Sie als Spezialist gegenüber den Broadlinern?

Krähenbühl: Tieferes Know-How, mehr Flexibilität, engere Geschäftsbeziehungen zu den Lieferanten sowie agile Geschäftsstrukturen. Das sind die Erfolgsfaktoren, womit sich der Spezialist vom Generalisten abheben kann.


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