Auch die neuen Media-Trends erfordern hochwertige Netze, wie das Beispiel E-Sports zeigt. Games gehören für immer mehr Menschen so selbstverständlich zur Freizeitgestaltung wie das Fernsehen. Der globale E-Sports -Markt wird im kommenden Jahr um weitere 25 bis 30 Prozent wachsen und die Grenze zum Milliardenmarkt durchbrechen. Die wichtigsten Treiber des Wachstums sind Werbung, Übertragungslizenzen und Franchiseverkäufe.
Dieser allgemeine Positivtrend für den E-Sports -Markt wird nicht zuletzt durch aktuelle Spieletrends befeuert. Neben Dauerbrennern wie »Dota 2«, »League of Legends« oder »FIFA« fesselt derzeit vor allem »Fortnite« E-Sports -Begeisterte auf der ganzen Welt.
Wie zahlreiche andere Sportarten auch, lockt die Fans nicht nur das aktive Spielen, auch E-Sports -Übertragungen gewinnen immer mehr Zuschauer. Noch ist E-Sports ist vor allem auf den dezidierten Online-Plattformen wie Twitch, Smashcast oder YouTube-Gaming präsent. Hier können sich die Zuschauer in vielen Formaten direkt und live während einer Partie mit den Spielern oder Kommentatoren austauschen, was diese Plattformen vor allem für junge, digitalaffine Zuschauer, die die Spiele kennen und oft auch selbst spielen, attraktiv macht.
Doch E-Sports -Übertragungen sind auch für das klassische TV interessant: Mit entsprechenden Angeboten können sich TV-Sender eine junge, digitalaffine und teilweise bereits verloren geglaubte Zielgruppe zurückerobern. Die Umsetzung ist für die Sender jedoch durchaus komplex: Echte E-Sports -Fans vermissen im linearen TV womöglich die Interaktivität von Plattformen wie Twitch, die sich fundamental vom klassischen Fernsehen unterscheiden. Genau hier liegt jedoch die Chance für TV-Sender, E-Sports als Testballon für neue, interaktive Programmformen zu nutzen.