Mit dem Windows XP-Ende ist auch ein Investitionsstau der Unternehmen gefallen. Das soll auch für höhere Ausgaben für Displays sorgen.
Interview mit Lutz Hardge, Country Manager bei AOC und MMD.
Lutz Hardge: Bei den Mainstreamprodukten werden die Größenklassen 22“, 24“ und weiter zunehmend das Segment der 27“ -Displays stark nachgefragt. Dabei sind sowohl 16:9 als auch 16:10 ein Thema. Bei den Anschlüssen wird häufig Display Port gefordert, aber auch HDMI. Hohe Nachfrage und konkretes Wachstum verzeichnen wir außerdem bei hochauflösenden, großformatigen Displays wie 28“ 4K-Monitoren – hier haben uns eine Reihe von hervorragenden Testberichten viel Rückenwind gegeben.
Hardge: »Es kommt darauf an, welches Marktsegment man hier betrachtet. Bei B2B-Kunden stehen eher die Produkteigenschaften im Vordergrund: Eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung, die wir beispielsweise durch unseren ErgoSensor und große Flexibilität in der Höhenverstellbarkeit erreichen, spielt eine wichtige Rolle. Ebenso sind Umwelteigenschaften wie zum Beispiel ein niedriger Stromverbrauch wichtige Entscheidungskriterien. Dazu kommen Eigenschaften wie hochwertige Panels. Bei Displays für Endverbraucher ist stärker eine gesunde Mischung aus kundengerechter Innovation zu einem passenden Preis gefordert.«
Hardge: »4K wird auch im kommenden Jahr ein sehr wichtiges Thema sein und in seiner Marktbedeutung weiter zunehmen. Auch hier wird sich der Trend zu größeren Displays niederschlagen. Neben Displays im bekannten 28“-Format werden wir Modelle mit 32“ und 40“ in UHD-Auflösung auf den Markt bringen, da wir hohes Interesse für hohe Auflösung bei großer Darstellungsfläche aus dem Markt erfahren.«
Hardge: »Wir gehen von einer weiterhin hohen Investitionsbereitschaft aus. Besonders im B2B-Bereich gab es über Jahre einen höheren Investitionsstau, der in diesem Jahr nur teilweise aufgelöst wurde. Dass XP nicht mehr unterstützt wird, war für viele Unternehmen ein Auslöser verstärkter in die IT zu investieren. Für Unternehmen gilt aber weiterhin, dass moderne IT zu Effizienzsteigerungen führt, sodass weiterhin in innovative Lösungen investiert werden wird – wenn vielleicht auch nicht mehr ganz auf dem Niveau des aktuellen Jahres.«
Hardge: »Bildausgebende Einheiten wie Displays werden immer benötigt – allein dadurch besteht ein sehr großer Markt für den Ersatz von Produkten. Der Schlüssel zum Wachstum sind aber stets die Innovationen. Nur durch Innovationen werden Kaufanreize erzeugt. Hier sehen wir auch die besondere Stärke unserer Marken – speziell bei Philips, aber auch bei AOC. Bei Philips Monitoren haben wir beispielsweise mit dem ErgoSensor und dem PowerSensor bereits in der Vergangenheit deutliche Zeichen gesetzt. Durch unsere jüngst vorgestellte SoftBlue-Technologie zeigen wir, dass bei Monitoren im Bereich Nachhaltigkeit weiter innovative Schritte möglich sind, die wieder zu Kaufanreizen führen.«
Hardge: »Vertikale Märkte sollten ein wichtiges Standbein den Reseller sein. Dabei ist zu berücksichtigen, dass nicht immer nur Speziallösungen die richtige Antwort auf die Anforderungen des Anwender sind. Auch Displays des Standardsortiments können für eine Reihe von Anforderungen passend sein: ein 34-Zöller im 21:9-Format ersetzt beispielsweise zwei Standardmonitore mit 23“ bei Anwendern, die ein breite Darstellungsfläche benötigen. Großformatige Displays mit hohen Auflösungen bieten sich zum Beispiel für Kontrollraumanwendungen an. Im Grafikbereich ist der neue 27-Zöller mit PerfectKolor für AdobeRGB die passende Lösung. Wichtig ist, dass der Händler sowohl das Marktangebot als auch die spezifischen Anforderungen seiner vertikalen Kunden gut kennt und zur Deckung bringen kann.«