Facebook steckte viel Geld in die Entwicklung von Brillen für virtuelle Realität - doch es blieb bisher ein Nischengeschäft. Jetzt soll ein neues kabelloses Modell dem Markt einen Schub geben.
Facebook will das immer noch zähe Geschäft mit virtueller Realität mit einer hochwertigen Spezialbrille ohne die lästigen Kabel ankurbeln. Das Online-Netzwerk stellte am Mittwoch das Gerät mit dem Namen Oculus Quest vor, bei dem die unter anderem zur Positionsbestimmung nötigen Sensoren direkt ins Gehäuse integriert sind. Das aktuelle Top-Modell Oculus Rift braucht dafür zwei externe Sensoren, die genauso wie die Brille selbst mit Kabeln an einen leistungsstarken Computer angeschlossen sein müssen.
Die Quest solle ein VR-Erlebnis auf dem Qualitätsniveau der Rift ermöglichen, hieß es. Sie sei mit ihrem größeren Bewegungsspielraum vor allem für Videospiele gedacht. Mit 399 Dollar soll sie genauso teuer sein, wie aktuell die Rift (die in Deutschland 449 Euro kostet). In den Handel kommen soll die Quest im kommenden Jahr. In einer ähnlichen Preisklasse gibt es auf dem Markt bereits zum Beispiel die kabellose VR-Brille Mirage Solo von Lenovo. Bei der Acer-Brille »Windows Mixed Reality« sind die Sensoren ebenfalls integriert, die Brille braucht aber noch eine Kabelverbindung zum PC.
Bei virtueller Realität kann ein Nutzer dank Spezialbrillen in eine digitale Welt eintauchen. Facebook setzte mit dem milliardenschweren Kauf des Vorreiters Oculus massiv auf die Technologie. Virtuelle Realität blieb bisher aber trotz großer Erwartungen eher ein Nischenmarkt. Das liegt zum einen am hohen Preis der Brillen, zum anderen aber auch daran, dass sie recht klobig sind und auch die Bildqualität noch verbesserungswürdig ist.