Die Flutkatastrophe in Thailand zieht immer weitere Kreise in der IT-Industrie. Jetzt musste auch der Chip-Hersteller Intel seine Prognose aufgrund des schleppenden PC-Absatzes durch fehlende Festplatten um eine Milliarde US-Dollar nach unten korrigieren.
Knapp zwei Monaten nach der heftigen Springflut in Thailand sind inzwischen immer mehr Unternehmen indirekt von der Katastrophe betroffen. In der IT-Industrie sorgt die dadurch entstandene Festplattenknappheit für teurere PC-Preise und einen sinkenden Absatz, so dass jetzt auch der Chiphersteller Intel die Folgen deutlich zu spüren bekommt. Anfang der Woche gab das Unternehmen bekannt, dass sich der erwartete Umsatz für 2011 durch diese Effekte gegenüber der ursprünglichen Prognose um rund eine Milliarde US-Dollar verschlechtern wird. Statt 14,7 Milliarden rechnet Intel nur noch mit 13,7 Milliarden US-Dollar für das Geschäftsjahr 2011. Durch diese Korrektur werde auch der erwartete Gewinn negativ beeinflusst, so Intel.
Doch nicht nur Intel leidet indirekt unter der Festplattenknappheit. Auch andere Komponentenhersteller wie der Hauptkonkurrent AMD und der Grafikkartenhersteller Nvidia mussten ihre Absatzprognosen senken und rechnen, entsprechend den Prognosen der die Marktforscher von Gartner, mit weniger verkauften PCs im laufenden Jahr (siehe: Gartner korrigiert Wachstumsprognosen nach unten). Am Ende der Lieferkette muss auch der größte PC-Hersteller der Welt, Hewlett-Packard, einen deutlichen Einbruch hinnehmen.
Neben der Flutkatastrophe in Thailand macht Intel jedoch noch eine weitere Entwicklung Probleme: Derzeit sind bei den Verbrauchern vor allem Smartphones und Tablet-PCs gefragt. Während Intel zwar bei Desktop-PCs einen beherrschenden Marktanteil von rund drei Vierteln aufweisen kann, hat das Unternehmen bei den neuen mobilen Trendgeräten keinen nennenswerten Einfluss.
Im Bereich der Festplatten rechnet Intel frühestens im zweiten Quartal 2012 mit einer Entspannung der Situation und einem Ende der Lieferengpässe.