Junge Kids vor altem Rechner

Generation iPhone trifft Apple II

15. Oktober 2016, 2:16 Uhr | Lars Bube
© Fine Brothers Entertainment, Youtube

Wenn man die heutige Jugend vor einen Rechner aus den 70er Jahren setzt, führt das zu einigen heiteren Szenen. Schon das Einschalten der Maschine ist für die meisten ohne fremde Hilfe ein unüberwindbares Hindernis und die Floppy halten sie für eine CD.

Der Youtube-Kanal Fine Brothers Entertainment führt in seiner Rubrik »Kinder reagieren auf« immer wieder genauso beeindruckend wie erheiternd die Gegensätze zwischen jungen Leuten und alter Technologie vor Augen. Nachdem sich bei den Experimenten vor einiger Zeit bereits heutige Teenager vergeblich an Windows 95 abgemüht haben, haben die Macher das Rad der Zeit jetzt noch einen Schritt weiter zurück gedreht und einige Kinder vor einen fast 40 Jahre alten Apple II gesetzt. Nach dem ersten Schock darüber, dass dieser »riesige« Kasten ein Computer sein soll, scheitern die meisten von ihnen schon an der vergleichsweise einfachen Aufgabe, das Gerät einzuschalten. Die Tatsache, dass es zwei separate Schalter für den Monitor und den Rechner gibt, von denen letzterer zudem auf der Rückseite zu finden ist, lässt sie schier verzweifeln.

Sind die Youngster dann jedoch unter Anleitung bis in die Kommandozeile vorgedrungen, geht der Spaß erst richtig los. Angesichts der fehlenden Maus und Benutzeroberfläche versuchen es die Kids einfach mit den ihnen bekannten Methoden und tatschen nach Herzenslust auf dem Monochrom-Screen herum, erteilen Sprachbefehle und hoffen durch die Eingabe von »Google« das Internet starten zu können. Den Hinweis, dass es damals noch gar kein Internet gab, quittiert ein Mädchen irritiert mit der Frage: »Und wo schaue ich dann meine Hausaufgaben nach?«. Das externe Floppy-Drive des Apple-Computers halten die meisten Probanden für einen Drucker, ein Netzgerät, oder im besten Fall noch ein CD-Laufwerk. Umso erstaunter sind sie, dass es tatsächlich schon Spiele für den Computer gab. Dennoch verlieren die Kids bei all diesen Hürden schnell die Lust an dem Kasten, der nach ihrem Ermessen höchstens als Sitzhocker taugen würde.

Für ältere Generationen ist es hingegen äußerst witzig den Kleinen schadenfroh dabei zuzusehen, wie sie an dem Gerät verzweifeln. Und wenn einen das nächste Mal ein halbstarker Knirps auslacht, weil man auf dem Smartphone mühsam mit dem Daumen herumwischt, bleibt einem so zumindest die ausgleichende Erkenntnis: Würde man die junge Generation Smartphone in die Vergangenheit teleportieren, sähen sie selbst ziemlich aus.


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